Erlebnisbericht "Meerforellenfischen an der südschwedischen Küste 2010"
Nachdem sich die Frühjahresangelei 2009 mit unzähligen Meerforellenfängen entlang der gesamten südschwedischen Küste von ihrer seit langem besten Seite präsentierte,  wurden hierdurch bei vielen Küstenanglern sehr hohe Erwartungshaltungen für das Frühjahr 2010 geweckt.
Der vorangegangene Winter war nun 2010 sogar noch etwas kälter und länger, als er es bereits 2009 war!
Dies sind dennoch keine schlechten Vorraussetzungen, denn nach einem strengen Winter folgt zumeist eine kurze, dafür aber sehr  fangträchtige Frühjahresfischerei an der südschwedischen Küste.
Wer seinen Urlaub dies Jahr in den März gelegt hatte, fuhr allerdings zunächst in die pure Eisküste hinein - hoffnungslos!
Anfang April wurde es das erste Mal geringfügig etwas wärmer und das Eis wich langsam wieder von der Küste.
Zunächst gute Vorzeichen!
Und so dauerte es auch nicht lange, und die erste Meerforelle fand ihren Weg an unsere Fliege.
Die nächtliche Kälte hatte eine erholsame Fischerei mit morgentlichem Ausschlafen zur Folge. Denn bei derart kalten Nächten sind die Meerforellen morgens oft sehr träge und ein Ausschlafen und das Loslegen bei geballter Motivation am späten Vormittag bringt zumeist die besseren Fangerfolge.
Nach einigem Wurftraining und einigen ersten Versuchen ohne Fisch war es Kyu, der uns die Spuren des harten Winters eindrucksvoll vor Augen führte.
Er fing einen späten "Aufsteiger", eine Meerforelle, die wegen einer fast vollständig zugefrorenen Flußmündung nicht zur gewohnten Zeit aufsteigen konnte. Mit 74cm und ca. 4 Kg ein Traumfisch!





Es zeichnete sich sehr schnell ab, wie wertvoll dieser Fang werden sollte bzw. schon war!
Denn der erhoffte Temperaturanstieg, welcher für gewöhnlich in dieser Zeit eintritt, bleib gänzlich aus.
Vielmehr erlebten wir einen nächtlichen Temperatursturz nach dem anderen.
In solchen Zeiten lautet das Ziel: "Eine Meerforelle für jeden von uns." Und dies ist bereits ein hohes Ziel!
Stephan ließ sich dies nicht zweimal sagen und fing bereits zu Beginn der Reise seine erste Meerforelle, bevor er Mitte der Woche noch eine zweite Meerforelle nachlegen konnte.
Auch Kyu konnte frühzeitig zwei Meerforellen verführen.
Am letzten Tag war es Michael, welcher noch keine Meerforelle gefangen hatte. Doch, wer mich kennt, an aufgeben ist nicht zu denken!








Und auch Michael bewies "Kampfgeist" und fischte bis zuletzt tapfer weiter. In allerletzter Minute wurde er schließlich tatsächlich belohnt.
Binnen weniger Minuten konnte er gleich zwei Meerforellen überlisten und erfolgreich landen!
Ein herrlicher Abschluß einer insgesamt schwierigen Woche, in der wir nicht einen anderen Angler mit einer Meerforelle am Strand trafen - für Südschweden höchst ungewöhnlich!
Unterm Strich hatte jeder von uns zwei  Meerforellen gefangen, was diese erste Woche erfolgreich abrundete! Die Durchschnittsgröße unserer Meerforellen war wie gewohnt sehr hoch im Vergleich zu anderen Küstenrevieren.





Die zweite Woche brachte nochmals einen kleinen Temperaturanstieg zu Beginn mit sich.
Dies ließ erneut Hoffnung auf die ganz großen Fänge aufkommen...
Frank ließ es sich - frisch angereist, nicht nehmen und fing gleich seine erste schwedische Meerforelle. Ein schöner Start.
Der Folgetag war nun der erste wirklich gute Fangtag, und Florian - unser Youngster im Team, konnte gleich vier gute Meerforellen zum Nehmen seines >>Samsökillers verführen. Was für ein Start in die Woche!
Die Freude seinerseits war schwer zu übersehen, doch sehen Sie selbst!









Florians erste schwedische Meerforelle war denn auch gleich seine bisher größte Meerforelle überhaupt (Bild oben).


Und auch Jens konnte an diesem Tag seine erste schwedische Meerforelle erfolgreich keschern!
Ebenfalls kein kleiner Fisch (Bild links)!


Die Nacht vor diesem Tag war etwas milder, als es die Nächte zuvor gewesen waren.
Dies wirkte sich sofort positiv aus, und so konnten wir an diesem Tag eine Reihe herrlicher Fänge erzielen.


Lassen wir die Bilder für sich selbst sprechen...

Auch die erste blanke Meerforelle, die nicht zuvor zum Laichen in ihren Heimatfluß gezogen war, ließ an diesem Tag nicht lange auf sich warten.


An diesem Tag hatten fast alle aus unserer Gruppe zumindest eine Meerforelle gefangen, während Florian wie erwähnt diesen Tag mit gleich 4 Meerforellen sehr erfolgreich beenden konnte!


Am Abend hieß es nun Fliegenbinden und die Taktik für den nächsten Tag erstellen.
Der nächste Tag sollte deutlich mehr Wind an die Küste bringen.

Wir waren vorgewarnt, und so stellten wir uns bestens gelaunt von den vorangegangenen Fängen tapfer den Naturelementen der Ostsee!

Über den Tag nahm der Wind genauso schnell wieder ab, wie er in der Nacht gekommen war. Doch die eine oder andere Welle lief noch mit etwas Verzögerung an den Strand!








Frank und Karsten stellten sich diesen Bedingungen erfolgreich und konnten beide mehrere Anbisse verzeichnen.


Frank wurde beim Keschern einer Meerforelle sogar regelrecht von einer Welle überrollt (Bild links).
Kein leichtes Spiel, aber der Fisch war sicher im Kescher!
Und auch Karsten wurde "hinterrücks" von der einen oder anderen Welle überrascht.


Die vielen Fänge vom Vortag konnten wir an diesem Tag nicht mehr ganz erreichen.
Die eine oder andere schöne Meerforelle war dennoch der Lohn einer an diesem Tag harten Angelei!

Am nächsten Morgen waren es Erik, Jens und Florian, die sehr früh morgens (gleich zum Hellwerden) loslegten.

Und dies machte sich bezahlt - für Erik, der hier eine wirklich herrliche Meerforelle genau auf einem meiner absoluten Lieblingsplätze überlisten konnte.

Herrlich, ein toller blanker Fisch!

Von diesem Fang hochmotiviert, konnte Erik in der Folge noch mehrere starke Meerforellen überlisten.











Und auch Frank konnte noch eine weitere Meerforelle erfolgreich überlisten.


Der Rest des Tages verlief etwas ruhiger, und die Meerforellen waren zum Abend hin nicht mehr in Beißlaune anzutreffen.


Insgesamt wollte die Lufttemperatur immernoch nicht signifikant ansteigen. An Temperaturen oberhalb von 10 Grad Celsius war überhaupt nicht zu denken!


Dies ist mitten im April eher sehr ungewöhnlich.
Leider setzte somit auch kein signifikanter Temperatursprung im Wasser ein...


Unterm Strich konnten dennoch erneut fast alle Teilnehmer ihre Meerforelle fangen.
Fast, denn Tobias hatte zwar eine kleine aber noch keine stattliche Meerforelle gefangen!


Hier mußte also eine leichte "Sonderbetreuung" her, denn unser aller Ziel war es schließlich, daß jeder von uns eine ordentliche Meerforelle überlisten sollte!







Am nächsten Tag konnten wir noch die eine oder andere Meerforelle zu unseren bisherigen Fängen hinzufügen.


Und jetzt war es abermals Erik, der mit vollem Einsatz eine weitere tolle blanke Meerforelle erfolgreich haken konnte.

Haken, denn im Kescher war sie noch längst nicht!

Wir hatten mit der einen oder anderen alten Welle zu kämpfen, die sich in unregelmäßigen Abständen ihren Weg zum Strand suchte.

Als Erik seine Meerforelle gerade über dem Kescher hatte, kam eine dieser Wellen lautlos von hinten angeschlichen und überrollte ihn fast vollständig!
Doch der Fisch war wieder einmal sicher im Kescher, und so konnte auch die größte Wellen das Lächeln nicht aus seinem Gesicht spülen!


Die Bilder sprechen hier wohl für sich!


Dies war überigens Meerforelle Nummer 8 für Erik - ein in diesem Frühjahr sehr gutes (Fang)Ergebnis!




Haltungsnote: Sehr gut! 10,0 Punkte! :)

Klasse Fisch!



Und zum Abschluß, Sie ahnen es schon - ich war mit Tobias etwas abseits der Gruppe unterwegs, konnten wir tatsächlich nach einer langen Strecke des Strandabfischens noch eine Meerforelle auf das Konto von Tobias verbuchen!
Ein klasse Abschluß - unser aller Freude war entsprechend groß!




















Die neue Woche startete mit einem herrlichen Abend, an dem wir erneut mehrere Meerforelen zum Nehmen verführen konnten.
Dies ließ auf eine gute Woche hoffen, allerdings warnte ich gleich vor zu viel Euphorie, denn die Luffttemperatur hielt sich wie festgebissen auf klar unter 10 Grad Celsius!
Am Folgetag besuchten wir die Mörrum. Ich hatte dort ein Treffen mit Ulf Sill arrangiert. Ulf führte uns durch die umfangreiche Brutanlage von "Sveakrog", seinem Arbeitgeber.
Ulf konnte mit seinem Fachwissen über die Biologie der Meerforelle alle unsere Fragen sehr ausführlich beantworten.

Vielen Dank lieber Ulf - ein ganz toller Vortrag!!!




Die nächsten Tage hielten sich bei niedrigen Lufttemperaturen klar unter der 10 Grad Grenze!

Wir konnten die eine oder andere Meerforelle zum Nehmen verführen, doch das Finden eines Schwarmes blieb weiterhin aus.
Während ich im Vorjahr ohne Schwierigkeiten jeden Tag mindestens einen Schwarm ausfindig machen konnte, waren es in diesem Jahr so gut wie nur Einzelfische, die wir überlisten konnten.
Es sei hier durchaus erwähnt, dass wir etliche frustrierte Meerforellenangler entlang der Küste trafen, die in ihrer Woche nicht einen Anbiß erzielen konnten!
Ich selbst sah nicht einen einzigen einheimischen Spinnangler mit einer Meerforelle - unglaublich!










Ein Besuch an dem einen oder anderen Heimatfluß der Meerforellen zeigte, dass immernoch etliche Meerforellen im Fluß standen und auf wärmeres Wetter warteten.

Erneut mußten wir hart für jeden Anbiß kämpfen!

"Der Fisch der tausend Würfe" - ein Name, der nicht ganz von ungefähr kommt, wie es sehr viele Meerforellenangler in diesem Frühjahr rund um die Ostssee erneut lernen mußten!

Zwischendurch war es Alex, der mit einer herrlich blanken Meerforelle von ca. 3 Kg für eine zusätzliche Portion Motivation sorgte. Ein klasse Fisch.
Herrlich!

In dieser Woche war es am Ende Armin, der die meisten und auch die größte Meerforelle fangen konnte.

Hier machte sich das viele vorangegangene Wurftraining auf der Wiese offensichtlich auch am Wasser bezahlt! ;)

Prima - der Lohn für ein reichhaltiges Trainingsprogramm zu Hause im Saarland!


Bis zur letzten Woche zeigte sich nicht ein großer >>Überspringer an der Küste. Nicht ein Angler, den wir trafen, konnte einen dieser wirklich fetten Meerforellen überlisten.
Zwar hatten wir überwiegend konstant Meerforellen gefangen, und verglichen mit anderen Anglern, die uns begegneten, hatten wir sogar sehr gut gefangen, doch mit den Fangzahlen vorangegangener Jahre konnte man sich in diesem Frühjahr nicht messen.

Dies galt für viele Bereiche rund um die Ostsee. In Dänemark fiel die erfolgreiche Frühjahresfischerei fast gänzlich aus!

Doch meistens passiert es genau dann, wenn man überhaupt nicht damit rechnet....








Und so konnten wir in der letzten Woche trotz weiterhin sehr ungünstiger Lufttemperaturen mit Nachtfrost die eine oder andere wahrhaft gute Meerforelle überlisten!


Andreas konnte nach kurzer Zeit seine erste Meerforelle zum Anbiß verführen. Diese blieb allerdings nicht hängen, und so sollte es noch einige Würfe dauern, bevor er seine erste Meerforelle erfolgreich landen konnte.


Die vielen (fangbezogen) erfolglosen Küstenangler, die wir in dieser Woche trafen, hatten die Erwartungshaltung bei Andreas ganz automatisch auf ein Minimum sinken lassen.


Um so größer war die Freude nicht nur über seine erste Meerforelle, die kommen sollte!



Lassen wir die Bilder sprechen...













Viele Meerforellen sahen wir auch in dieser letzten Woche nicht. Doch war die eine oder andere wahrlich tolle Meerforelle unter den Fängen!


Und so konnte Andreas am Ende unserer Woche den perfekten Schlußpunkt mit einer wahren Traumforelle setzen!


Das Bild spricht für sich!!!

"Petri Heil!"



Solche Fische muß man sich für gewöhnlich über eine lange Zeit an der Küste sehr hart erarbeiten!

Und manchmal mit ein klein wenig Hilfe gelingt ein solcher Fang auch bereits etwas früher. ;)

Danke für dieses gemeinsame Erlebnis. Das bleibt unvergessen!!!

Was für ein Fisch!

Fazit:
Der härteste Winter seit Jahrzenten führte in vielen Revieren rund um die Ostsee zur sehr spärlichen Fängen. Auch hier in Südschweden war es selten zuvor so schwer, die Meerforellen zu finden. Dennoch konnten wir eine Reihe toller Fische überlisten und waren einige Male zur richtigen Zeit am richtigen Ort!
Vielen Dank Euch allen und auf ein baldiges Wiedersehen!!!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche

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