Erlebnisbericht
"Fliegenfischen auf Zander, Rapfen & Karpfen - Deutschland 2015"
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Viele
deutsche Angelfachgeschäfte boten ein sehr reichhaltiges Angebot
an Jigs und Gummifischen zum Zanderangeln an. Entsprechend viele dieser
Gummiköder bekamen die Zander an den einschlägig bekannten
Zanderstellen sehr regelmäßig zu Gesicht. Viele Zander kannten die
typischen Bewegungsmuster dieser zumeist mit einem relativ schweren
Kopf ausgestatten Köder bestens und verweigerten diese häufig. Für uns
Fliegenfischer bot diese Situation die Möglichkeit, mit einem ganz
anderen Bewegungsmuster unserer Fliegen sehr gute Fänge zu erzielen. In
den Monaten September und Oktober suchten die ersten Zander bereits
wieder ihr Winterlager auf. Im Bereich der Elbe waren dies nicht selten
Häfen, die eine solide Tiefe bei wenig bis keiner Strömung boten. Der
Befischungsdruck durch die Spinnangler stieg in dieser Jahreszeit an
vielen Elbehäfen entsprechend stark an. Meiner Erfahrung nach angelten
99% der Spinnangler tagsüber auf die Zander. Zur gleichen Zeit
zeichnete sich in den meisten Häfen ein deutlicher Schiffsverkehr ab.
Der Lärmpegel über Wasser war zumeist sehr hoch. Doch bereits wenige
Minuten nach Einbruch der Dunkelheit hatten die letzten Angler das
Wasser bereits verlassen, und der Schiffsverkehr war komplett zur Ruhe
gekommen. Häufig war es eine halbe Stunde nach Einbruch der Dunkelheit
über Wasser nahezu vollkommen still geworden. Nicht so allerdings unter
Wasser! Denn genau jetzt verließen viele Zander ihre Standplätze vom
Tag und gingen auf Futtersuche in den teils sehr flachen Uferbereichen.
Und genau hier konnte ich dieses Jahr etliche Zander mit der >>Zantruder Zanderfliege
überlisten.
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Ich
präsentierte diese Fliege je nach Tiefe hinter der Schwimm- oder
Sinktipschnur (im Skagit-Outfit) mit sehr langsamen und kurzen
Bewegungen direkt am und in den Strip-Pausen sogar auf dem Grund. Die
Zander saugten diese Fliege oft vom Grund hoch. Hier war ein sofortiger
Anhieb gefragt! Die meisten Zander fing ich binnen der ersten drei
Stunden nach Einbruch der Dunkelheit. Insgesamt war ich mit dem
nächtlichen Fliegenfischen auf Zander im Vergleich zu vielen tagsüber
aktiven Spinnanglern erfolgreicher. Es dauerte einige Zeit bis
Fliegenmuster, Schnursystem und die Präsentationstechnik auf die
jeweiligen Stellen optimiert waren. Danach stellte sich ein sehr guter
und konstanter Fangerfolg ein. Nicht weniger spannend war das
Fliegenfischen auf Karpfen im Unterlauf der Elbe. Die Elbe hatte im
Unterlauf eine Sichttiefe von oft 5-10cm. Darüber hinaus war die
Bestandsdichte an Karpfen nicht sehr groß. Doch genau auf dem
Scheitelpunkt der Flut (also bei Hochwasser) kamen die Karpfen häufig
in einige sehr flache Uferbereiche, um hier nach Nahrung zu suchen.
Nachdem ich einige solcher Stellen ausfindig machen konnte,
präsentierte ich eine Lachseifliege in der leicht (durch mich)
gezogenen Drift unterm Bissanzeiger. Die Bisse waren allesamt sehr
zaghaft und schwer zu erkennen. Ein rasanter Anhieb führte mehrfach zum
Fangerfolg. Kurz vor und kurz nach dem Scheitelpunkt des Hochwassers
konnten Marina und ich das Fliegenfischen auf Rapfen vielfach zum
Fangerfolg bringen. Die erfolgreichen Muster findet ihr in den Bildern.
Der Zander-Rapfen-Karpfen Grand Slam blieb bisher noch offen!
Herzlich
Euer
Bernd Ziesche
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