Erlebnisbericht "Fliegenfischen auf Zander & Karpfen - Deutschland im Oktober 2015"
Bereits als kleiner Junge verbrachte ich viele Tage und Nächte mit dem Angeln auf Zander. Während es in meiner frühen Kindheit überwiegend die Köderfische und Wobbler waren, mit welchen ich den Zandern nachstellte, wurden es es später meine Fliegen. In den letzten Wochen konnte ich insbesondere mit der >>Zantruder Zanderfliege eine Reihe Zander erfolgreich überlisten. Diese Zanderfliege bietet einige wichtige Merkmale: 1. Sie hat ein Öhr, so daß sie mit einer Schlaufe angebunden sehr gut jiggt. 2. Sinkt sie auf den Boden, so steht sie einen kleinen Moment nahezu senkrecht (in optimaler Einsaugposition), bevor sie langsam kippt. 3. Der Haken sitzt optimal fassend im Schwanzende der Fliege. 4. Der Haken ist schnell und einfach austauschbar. 5. Diese Zanderfliege ist einfach und schnell zu binden. Der Zander steht zumeist direkt über dem steinigen Grund, wodurch diese Merkmale jene Zanderfliege zu einem sehr erfolgreichen Muster werden lassen. Ich präsentierte diese Fliege den Zandern in kleinen, langsamen Sprüngen direkt am und in den kurzen Strippausen sogar auf dem Grund. Natürlich war es beim Fliegenfischen direkt am und auf dem Grund nicht ganz zu verhindern, dass manch Steinkontakt den Haken entschärfte. Ein schneller Wechsel war hier ein Muss! Sehr intensiv setzte ich mich mit dem Beobachten von Beisszeiten auseinander. Wie ich bereits in meiner gesamten Kindheit feststellte, lag die Hauptbeisszeit auch heute noch unmittelbar im und kurz nach dem Einbruch der Dunkelheit mit einem klaren Schwerpunkt in der zweiten, dunklen Hälfte dieser heissen zwei Stunden. Dass weiße Fliegen nachts nicht gut funktionieren, bestätigte sich erneut als falsch!

























Tagsüber intensivierten Marina und ich weiterhin unser Fliegenfischen auf Karpfen im Unterlauf der Elbe. Eine für uns höchst spannende Art des Fliegenfischens mit stets der fairen Chance auf einen richtig kampfstarken Fisch am Ende unserer Leine! In den vergangenen Wochen konnten wir Schuppenkarpfen und Spiegelkarpfen mit jeweils einer Reihe verschiedener Fliegemuster erfolgreich verführen. Unsere Lachseifliege behielt dabei klar die Oberhand und brachte uns die meisten Fangerfolge. Wir fischten sie überwiegend in der Deaddrift stromauf - und bei zu langsamer Strömung über einen gemendeten Schnurbogen zusätzlich beschleunigend gezogen. Die feinsten Zupfer erforderten einen sofortigen Anhieb! Die teilweise anwesenden Rapfen und Weißfische ignorierten unsere Lachseifliege gänzlich. Mitte Oktober fischten Marina und ich im direkten Anschluss an einen Wurfkurs in Ostfriesland zwei Stunden in einem großen (ostfriesischen) See auf Zander und Forellen. Während ich die Zander dieses Mal noch nicht verführen konnte, bewies Marina wieder einmal, dass man auch mit dem zum zwanzigsten Mal wiederholten letzten Wurf noch einen richtig guten Fisch fangen kann. Deutlich nach Einbruch der Dunkelheit nahm eine herrliche Bachforelle eine große Trockenfliege mit einem lauten Schmatzen von der Oberfläche und war fest - fest an Marinas Leine! Einen besseren allerletzten Wurf in Ostfriesland hätten wir uns nicht wünschen können. Vielen lieben Dank an unsere >>Fliegenfischerfreunde Ostfriesland-Berlin für einen ganz tollen, gemeinsamen Tag!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche


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