Erlebnisbericht "Samsö 2012 - Auf Sommermeerforellen"
So ----------------------------------------------------------------->
lese ich es auch heute immernoch regelmäßig in den einschlägigen Fachmagazinen. Die Realität allerdings sieht für viele von uns oft sehr anders aus, denn unabhängig des möglichen Fangerfolges stellt die Nachtfischerei eine Reihe von Anforderungen ans uns Fliegenfischer, die es in sich haben:
- schwieriges Waten in der Dunkelheit
- schwieriges Werfen insgesamt
- wenig Kontrolle über die saubere Präsentation und den Sofortkontakt zur eintauchenden Fliege
- erschwerte Platzwahl
- und jede Menge Unsicherheit in der Wahl der optimalen Fliege (nein, es ist längst nicht die langsam geführte schwarze "Zigarre", welche die besten Fangaussichten bietet).
Uns führte der Weg wieder einmal auf die dänische Insel Samsö, einem guten Sommerrevier auf Meerforellen. Die optimale Taktik variierte je nach Situation von einem extrem schnell geführten >>Samsökiller, über eine schnelll geführte Magnus bis hin zur langsam geführten Tangläuferimitation. Der Kernpunkt war stets das optimale Abstimmen der werferischen Möglichkeiten mit der fischereilichen Situation und dem exakten Zielfisch, sowie dessen momentanem >>Stadium (Aufsteiger oder Überspringer, Fischgröße). Weit weniger Varianz hatten wir hingegen in der besten (Fang)zeit. Diese lag nämlich durchgängig in der hellen Tageszeit, und eben nicht in der dunklen Nacht! Unterm Strich erwarteten uns diese Woche viel Wind, und durchaus der eine oder andere gute Fisch! Bereits nach kurzer Zeit konnte Daniel seine erste Meerforelle erfolgreich überlisten. Ein klasse Start!



















Und auch die nächsten Fische ließen nicht lange auf sich warten. Peter konnte einer herrlich blanke 55er Meerforelle erfolgreich zurücksetzen.
Große Vorsicht geboten war beim Fang des ersten >>Petermännchens! Wir fingen gleich mehrere Exemplare.

Neben etlichen Hornhechten, einigen Petermännchen und natürlich den Meerforellen, fanden diesmal auch einige Makrelen ihren Weg in Ufernähe und konnten dem Samsökiller ebenfalls nicht widerstehen.  Die Makrelen hatten eine gute Durchschnittsgröße, traten aber  eher vereinzelt  und nicht in den sonst für Makrelen typisch großen Schwärmen auf.
Weiterhin fingen wir eine Reihe sehr kleiner Köhler. Vielleicht ein gutes Zeichen. Ich hoffe, dass sich die Bestände der dorschartigen Fische rund um Samsö in den kommenden Jahren wieder zunehmend stabilisieren werden!?

Neben dem abendlichen Fliegenbinden stand in der "Mittagspause" noch das Fliegenwerfen auf unserem Plan. Danach ging es zumeist direkt wieder ans Wasser, um das Gelernte in die Tat umzusetzen - natürlich mit den Hürden wie Wind, Wellen und glitschigen Steinen, die manch Wurf deutlich erschweren.
Nachdem Peter dieses Jahr bereits mit in Schweden war, freute es mich besonders zu sehen, dass er seine Fliege mittlerweile kontrolliert auf über 30m gestreckt präsentieren konnte. Mehr kann man als Wurrflehrer nicht erwarten - klasse!
In dieser Woche machte der starke Wind eine solide Wurfkunst denn beinahe unabdingbar.















Eine besondere Herausforderung stellte sich uns in Form eines Meeräschenschwarmes. Die Meeräschen einmal ausgemacht, stellte ich sofort meine Taktik um, während Peter zunächst noch eine Reihe kleinerer Meerforellen aus mitten des Meeräschenschwarmes überlisten konnte. Und auch meine grüne Meeräschenfliege (siehe Bild weiter unten) wurde gleich von mehreren Meerforellen nicht verschmäht!
Nach einiger Zeit des Präsentierens nahm schließlich die erste Meeräsche den Handschuh auf und konnte sich allerdings nach einem starken Sprung wieder von meiner Fliege befreien! Eine Weile später, nahm eine zweite Meeräsche erneut meine Fliege, und diesmal hatte ich das Glück auf meiner Seite. Fast zeitgleich konnte Daniel eine 50er und eine 65er Meerforelle unweit der Meeräschen erfolgreich landen - großartig!

















<----- Die Meeräschenfliege!
Peter konnte ebenfalls noch eine weitere gute Meerforelle unweit der Meeräschen haken, verlor diese allerdings gleich darauf im Sprung wieder.
Ein insgesamt klasse Tag mit einer Reihe starken Fischen am anderen Ende unserer Leinen!
Die letzten anderthalb Tage waren schließlich regelrecht "vom Winde verweht", und so konnten wir neben einigen Hornhechten und zwei Makrelen keine weitere Meerforelle mehr überlisten.
Eine insgesamt tolle Woche mit guten Fischen und einigen kulinarischen Hochgenüßen DANK! unseres (Sterne)Kochs Peter ;).

Herzlich Euer
Bernd Ziesche








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