Erlebnisbericht südschwedische Küste 2009 Teil 2
Nach einer sehr erfolgreichen ersten Woche zusammen mit Matthias reiste Wolf am Samstagabend an. Sein Ziel war es, die erste Meerforelle zu fangen, und das Fliegenwerfen inklusive Doppelzugtechnik zu erlernen.
Am nächsten Morgen ging es also zunächst für ein intensives Wurftraining auf die Wiese.
Abends brachte uns ein erster kurzer Ausflug an die Küste noch eine Meerforelle, die meiner Fliege nicht widerstehen konnte. Eine zweite Meerforelle ging verloren.
Wolf hatte erst einmal deutlich mit der großen Steinwiese unter der Wasseroberfläche zu kämpfen.
Das Waten inmitten all der großen Steine und Wellen ist natürlich eine gewisse Herausforderung - insbesondere bei den ersten Schritten.
Der zweite Tag begann mit einem ersten Einblick in ...




... das Fliegenbinden. Motiviert von den Bildern der vorangegangenen Woche lernte Wolf das Binden des >>Samsökillers.


Ein erstes Muster war schnell gebunden, und schon ging es los Richtung Küste !
Ein kurzer Zwischenstopp an einer der zahlreichen Geburtsstätten "unserer" Meerforellen und voller Motivation ging es weiter zu einer Stelle, an der mittlerweile eine Reihe von Fliegenfischern DIE erste Meerforelle fangen konnten!
Und tatsächlich, ich hatte nach zwei Würfen eine erste Meerforelle am Haken, und die Platzwahl erwies sich damit als goldrichtig.
Wolf konnte nach drei Würfen an der gleichen Stelle seinen ersten Fehlkontakt verzeichnen, und direkt darauf konnte er seine erste Meerforelle erfolgreich haken!
Nach spannendem Drill konnten wir schließlich seine erste Meerforelle mit 68cm! erfolgreich landen.
Welch ein Start - mit solch einem tollen (noch dazu blanken) Fisch!!!




Danach zeichnte es sich schnell ab, dass dieser Tag ein ganz besonderer Tag werden sollte.
Ein Tag, wie man ihn selbst als sehr aktiver Küstenangler nur alle 10 Jahre einmal erlebt.
Ein kurzer Anruf bei unserem Freund Alex, der ganz in der Nähe am Fischen war, und wenig später durften wir drei eine Meerforellenfischerei der Spitzenklasse erleben. Es folgte Fisch auf Fisch.
Mehrere Fische konnten wir auf Sicht anwerfen und erfolgreich zum Nehmen unserer Fliegen verführen.
Selbst ein Doppeldrill blieb mehrfach nicht aus!
Die meisten Meerforellen lagen um die 60-65cm und waren nach dem vorangegangenen Laichgeschäft bereits wieder blank geworden. Einige der Meerforellen waren nicht zum Laichen gewesen - echte Traumfische in Topkondition also.
Den gesamten Tag über kamen immer wieder Schwärme von Meerforellen an uns vorbei.
Und einige verfielen dabei unserem Fliegenmuster - dem >>Samsökiller.

Der Tag verlief so erfolgreich, dass wir selbst eine kleine Mittagspause vollkommen vergaßen.

Wir fischten, fischten und fischten...

und der Fangerfolg schien nicht enden zu wollen.

Auch Wolf konnte noch eine Reihe von Meerforellen zum Anbiß verführen. Ein unglaublicher Start in das Meerforellenfischen!





Immer wieder waren wirklich herrlich blanke Meerforellen unter unseren Fängen!




Einige Fische gingen nach spannendem Drill wieder verloren - das Salz in der Suppe diesen unvergeßlichen Tages.






Doch sehen Sie selbst. Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte ...








Jedes Mal, wenn es ruhiger zu werden schien, setzte wenig später eine erneute Welle der Kontakte ein!

Am Ende des Tages haben wir zwei Meerforellen und eine Regenbogenforelle aus 32 gelandeten Fischen für den Verzehr entnommen.

Ein absoluter Ausnahmetag.

Doch solche Tage passieren:

In Südschweden!!!



Am Folgetag fuhren Alex und Lars gleich morgens an den Fangplatz des Vortages. Schnell bestätigte sich, dass jenes Fangen vom Vortag ein echter Ausnahmetag war!
Ich hatte diese Erfahrung bereits oft zuvor gesammelt, und so starteten Wolf und ich den Tag erst einmal direkt vor unserem Ferienhaus.
Die erste Meerforelle ließ nicht lange auf sich warten.
Ein kurzer Anruf bei Alex, und wenig später fischten wir alle gemeinsam an unserem Hausstrand.
Weitere Fangerfolge ließen ebenfalls nicht lange auf sich warten.
Sehen Sie selbst...






Alex und Lars konnten in kurzer Zeit jeder zwei Meerforellen erfolgreich überlisten. Blanke Exemplare darunter.

An einem zweiten Angelplatz verlor Wolf einen starken Fisch nach kurzem Drill.
Alex und ich konnten noch drei weitere Merforellen fangen.

Der Tag endete mit einem herrlichen Sonnenuntergang.



In der Nacht frischte der Wind sehr stark auf und ...
... am nächsten Morgen galt es durch die Wellen hindurch auf ein weit draußen gelegenes Riff zu gelangen.
Ein sehr schwieriges Unterfangen - zumal die Wellen zusehens größer wurden.

Doch tatasächlich, der Weg lohnte sich. Denn auf der äußersten Riffkante standen einige Meerforellen in bester Beißlaune.
Ich konnte zwei blanke Exemplare mit 45 und 50cm überlisten.
Danach entschieden wir uns aus Sicherheitsgründen für den Rückweg, weil die Wellen extrem groß wurden und uns mehr und mehr den Rückweg abzuschneiden begannen.


Am Folgeplatz waren die Bedingungen etwas weniger hart. Dennoch - auch hier mußte man sich seinen Platz weiter draußen auf einem Riff hart erarbeiten.
Wolf machte seine Sache sehr gut. Doch die Meerforellen waren an diesem Tag "dünn gesäht".
Es blieb bei einem weiteren Anbiß auf meiner Fliege.





Ich konnte den Anbiß verwerten und eine schöne ca. 55er Meerforelle zurücksetzen.









Am Nachmittag waren die Wellen einfach zu groß geworden, und so genossen wir das schöne Wetter an der Küste und nutzten die Zeit für die Regeneration unserer Kräfte.
Der Blick aus dem Fenster verriet am nächsten Morgen schnell: Starker Ostwind machte das Fischen entlang der Südostküste unmöglich, und so fuhren wir zum sogenannten "englischen Riff" bei Ystad. Ein Riff auf dessen Rücken man um die 500m weit in die Ostsee hinein waten und so dem zu trüben (aufgewühlten)  Wasser entkommen kann.
Die starken Wellen erlaubten an diesem Tag lediglich ein Waten bis auf 300m Distanz zum Ufer. Noch weiter draußen waren die Wellen zu groß und zu gefährlich!
Trotz guter Bedingungen blieb der Fangerfolg aus.
Wir entschieden uns für einen Platzwechsel Richtung Öresund. Eine gute Wahl, wie sich schnell heraus stellte: Alex konnte eine herrlich blanke Meerforelle mit 58cm landen. Lars verlor einen weiteren guten Fisch im Drill. Zusätzlich hatten wir noch einige kurze Kontakte.




Am letzten Tag ging es Richtung Hanöbucht zum "Björkenappen".
Eine Stelle, auf der immer mal wieder große blanke Meerforellen gefangen werden.
Das Ziel war somit klar.
Markant für diese Stelle sind die langen Riffe, auf welchen man sich einen Weg weit hinaus in die Ostsee sucht.
Alex konnte gegen Nachmittag 3 blanke Meerforellen landen. Ein kleineres Exemplar und eine 55er setzte er zurück. Zusätzlich konnte er seinen Fisch der Woche mit 65cm und 3,4 Kg erfolgreich landen.
Ein klasse "Überspringer".
Zum Abschluß gab es nochmal Würstchen vom Feuer.
Frisch gestärkt bewies Wolf seine großen Fortschritte im werferischen Bereich, bevor sich die Sonne am Horizont senkte. Ein abermals toller Tag an der Küste...


Am letzten Morgen war es eine Art Vorahnung, die mich und Wolf noch einmal sehr früh ins Wasser trieb.
Die Bedingungen waren  optimal:
Starker Wind von der Seite, eine gute Welle mit deutlich angetrübtem Wasser und klarer Himmel.
Auf den dritten Wurf bekam ich einen sehr kräftigen Anbiß. Mein Kontrahent setzte sofort zu einer wilden Flucht mit anschließendem Salto an.
Mir blieb fast das Herz stehen: Ein extrem feister Überspringer! - und ich sah einen "fetten" Knoten in meiner Schußschnur im Korb liegen. Zum Glück hielt der Fisch einen Moment inne, bevor er zu einer langen und kraftvollen Flucht ansetzte. Ich bekam den Knoten in allerletzter Sekunde gelöst. Nach ca. 20 Minuten konnte ich den Fisch erfolgreich stranden. Eine Merforelle von 5,4Kg bei 71cm (Konditionsfaktor nach Fulton: 1,5)!!!

Wolf hatte die Woche mit einem perfekten Fisch eröffnet, und ich konnte sie nun mit einem ebenfalls perfekten Fisch beenden.
Insgesamt konnten wir 30 Meerforellen landen.
Wir waren uns einig: Eine perfekte Woche mit großartigen Fängen!

Gefangen haben wir unsere Meerforellen wieder einmal  alle mit dem >>Samsökiller.

In diesem Sinne auf ein Wiedersehen an der südschwedischen? Küste !

Bernd Ziesche

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