Reisebericht Meerforellenfischen auf Seeland 2008
Kurz vor Reisebeginn Richtung kleiner Belt in Dänemark erreichte mich Ende September eine Fangmeldung von einem Freund aus Berlin. Er war zusammen mit zwei Freunden eine Woche zum Fischen auf Seeland unterwegs gewesen. Die Schilderung seiner Fänge ließ mich keinen Moment zögern, und ich warf kurzfristig alle Planungen für die kommende Woche über den Haufen.
Das kurzfristig neu gesetzte Ziel für unsere kleine Gruppe bestehend aus Alex - einem passionierten Meerforellenfischer, Jörn - einem Neueinsteiger im Fliegenfischen und mir selbst lautete nun: Kalundborg auf Seeland!
Am ersten Abend hieß es nach der Ankunft erst einmal: Fliegenbinden.
Jörn konnte seine ersten Erfahrungen am Bindestock sammeln und seine erste Fliege selbst binden: Einen Samsökiller.





Der erste Umgang mit dem "Whip Finisher" fiel anfangs noch schwer, doch nach einigen Fliegen war diese Hürde schnell gemeistert.
Am nächsten Morgen ging es für Jörn zunächst auf eine Wiese direkt am Wasser. Die ersten Würfe mit der Fliegenrute standen auf dem Plan.
"Rute auf 10 Uhr stoppen, sonst ist der Guide einen Kopf kleiner." - lautete erst einmal die Devise.
Nach einem zweistündigen Wurftraining verließen wir die Wiese und folgten Alex ins Wasser.

Alex, der während dessen bereits den Platz gut erkundet hatte, ließ sich nicht lange bitten und konnte gleich eine erste (wenn auch kleinere) Meerforelle landen.
Fisch war also da!







Nachdem wir zum Nachmittag hin den Platz noch einmal gewechselt hatten, konnte Alex einen kleinen Schwarm Meerforellen ausmachen. Er fing zunächst eine knapp 50cm lange Meerforelle, um sich direkt im folgenden Wurf mit einer wirklich guten Meerforelle anzulegen.
Nach einem spannenden Drill konnte er eine tolle Meerforelle von 68cm und gut 3,5 Kg landen.
Jörn, der zunächst noch etwas mit dem Wechsel von der Wiese ins Wasser (und den damit verbundenen werferischen Schwierigkeiten) beschäftigt war, bedurfte an dieser Stelle etwas moralischer Unterstützung.
Nach gutem Zuspruch von Alex und mir setzte Jörn zu einem Wurf auf der Stelle an, an der gerade eben Alex einen grandiosen Start in die Woche hingelegt hatte.
Und tatsächlich der Anbiß ließ nicht lange auf sich warten!


Noch etwas unsicher mit dem Handling der Fliegenschnur am Fisch konnte Jörn kurz darauf die kleine "Drillübung" von der Wiese gut umsetzen und landete seine ERSTE MEERFORELLE mit der Fliegenrute: 41cm.  Klasse!



Herrlich - was ein Tag!!!




Momente, die man nie vergißt...




Am Abend fischten Alex und ich noch ein wenig in die Dunkelheit hinein, und ich konnte im letzten Licht des Tages noch eine weitere ordentliche Meerforelle landen.
Zurück im Ferienhaus standen Entspannung und ein kleiner Einblick in die Welt des Meerforellenfischens per Beamer auf dem Programm.










Der nächste Tag brachte neben viel Wind einige kleinere Meerforellen, sowie zwei Meerforellen für unser Abendessen.
Abends stand noch das Binden des BZ Tobys auf dem Plan. Eine sehr effektive Fliege für den Fang großer Meerforellen.







Der nächste Tag wurde einer dieser wenigen Tage an der Küste, die man selbst als erfahrener Meerforellenfischer nie vergißt! Wir fuhren auf einen Platz, der sich am Vortag bereits als fängig erwiesen hatte. Am Wasser angekommen, entschied sich Alex für den Weg nach links, während ich Jörn auf dem Weg rechts entlang der Küste begleitete.
Jörn konzentrierte sich weiter auf sein Werfen, während ich nach einem Schwarm Meerforellen suchte und dafür eine größere Strecke zügig abfischte.
Nach einer Weile konnte ich zwei kleine Meerforellen landen und holte Jörn zur Fangstelle hinzu. Was nun passierte, war schon erstaunlich.
Die Fische standen sehr vehement auf meiner äußersten Wurfweite. Und jeder wirklich gute Wurf wurde sofort mit einem heftigen Anbiß beantwortet!




Binnen der folgenden zwei Stunden landeten wir rund 15 Meerforellen - darunter Exemplare mit 61, 60, 58, 57, 55, 53, 52, 52, 47 und 45cm.

Jörn konnte an die Fische ganz draußen nicht heran kommen. Doch auch er konnte neben weiteren Kontakten eine herrliche Meerforelle mit 55cm sicher landen.
Diese, wie auch die anderen Meerforellen im Laichkleid durften alle wieder schwimmen.

Alex erhielt zwischenzeitlich von uns eine sms mit entsprechend eindeutiger Nachricht. Leider hatte er einen sehr deutlichen Weg bis zu uns vor sich.




Nach Alex seinem Eintreffen konnten wir noch weitere drei Meerforellen landen, bevor sich dieser Tag dem Ende neigte.

Da auch Alex auf seiner Seite zuvor einige kleinere Meerforellen fangen konnte, hatten wir an diesem Tag mehr als 20 Meerforellen zu dritt gelandet.


Ein Ausnahmetag - da waren wir uns alle einig!



Am nächsten Morgen konnten wir unter veränderter Windrichtung an einem anderen Platz wieder einige Meerforellen fangen. Darunter Exemplare bis knapp über 50cm. Wir setzen unsere Fänge überwiegend wieder zurück und entnahmen ein Exemplar zum Mittagessen, welches wir diesmal direkt auf dem Lagerfeuer am Strand zubereiteten: Meerforelle - fangfrisch auf dem Stock gegahrt. Ein kulinarischer Leckerbissen!






Nach dem Mittagessen frischte der Wind deutlich auf, und die Fischerei wurde zusehens schwieriger.
Nicht nur Alex kämpfte mit den Elementen...


Zum Abend hin konnte Jörn an einer Stelle, an der ich Sekunden zuvor zwei Fische landen konnte, noch eine weitere gute Meerforelle haken, um sie wenig später im Drill zu verlieren. Das Salz in unserer Suppe!


Abends entschieden wir uns für einen gemütlichen Grillabend mit fangfrischer Meerforelle als krönenden Abschluß einer tollen Woche mit vielen schönen Erlebnissen und herrlichen Fängen.


Ein allerletzter Wurf am Morgen unseres Abreisetages brachte Alex noch den perfekten Abschluß unserer Reise: Er konnte eine weitere klasse Meerforelle mit  fast 60cm zurücksetzen.
In der Summe fingen wir in dieser Woche über 80 Meerforellen, von denen gut 20 Exemplare oberhalb von 45cm lagen!
Die kurzfristige Neuplanung der Reise und unsere Flexibiltät hatten sich vollends bezahlt gemacht.
Wir waren uns alle einig: Seeland war unsere Reise wert!

Herzlich Euer

Bernd Ziesche







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