Erlebnisbericht Samsö "Auf Sommermeerforellen"
In diesem Jahr lagen die Spitzenwerte für die Wassertemperatur der Ostsee Mitte August bereits über 20°C., also deutlich über dem durchschnittlichen Jahreshoch der letzten 50 Jahre.
Eine derart hohe Wassertemperatur lässt viele Meerforellen das etwas kältere Tiefenwasser aufsuchen.
Die Vorzeichen für die ansonsten sehr gute Jahreszeit für das Küstenfischenfischen auf Meerforellen standen also nicht besonders gut.
Unser Weg führte uns auf die Insel Samsö mitten im "Kattegat" der dänischen Ostsee.
Die ersten Messungen der Wassertemperatur vor Ort bestätigten unmittelbar das im Vergleich zu den Vorjahren besonders warme Wasser. Weiterhin wurde zu unserem Empfang ein strahlend blauer Sommerteppich am Himmel ausgerollt.









Die ersten Meerforellen ließen dennoch nicht lange auf sich warten, und so konnten wir bereits nach kurzer Zeit mehrere gute Meerforellen bis zu 57cm Länge verführen.
Uwe konnte seine bisher größte mit der Fliegenrute gefangene Meerforelle (siehe Bild oben) überlisten.
Sowohl Frank als auch Uwe konnten weiterhin den einen oder anderen Hornhecht überlisten. Die Hornhechte konnten weder dem >>Samsökiller noch der Pattegrisen widerstehen.
Das Wetter war die ersten Tage sehr heiss und zumeist eher schwachwindig bis teilweise sogar windstill.  Bei unseren Meerforellenfängen handelte es sich vorwiegend um Einzelfische in allerdings sehr guter Kondition und in einer beachtlichen Durchschnittsgröße.
Doch sehen Sie selbst!


Frank, der mit seiner Frau Mira zur gleichen Zeit auf der Insel im Urlaub war, begleitete uns einige Tage beim Fliegenbinden und Küstenfischen. Auch Frank konnte am zweiten Tag eine gute Meerforelle mit 50cm erfolgreich zurücksetzen.
Wir fischten zumeist die Stunden zwischen dem Sonnenaufgang und Mittag, sowie vom späten Nachmittag bis zum Sonnenuntergang. An einigen Tagen fischten wir bis deutlich in die Nacht hinein. Unsere Fänge machten wir ausnahmslos in der hellen Tageszeit und während der Dämmerungsphasen.
Sehr agil waren in diesem Jahr die zahlreich um die Insel vertretenen >>Petermännchen.
Und so fingen wir eine Reihe dieser hochgiftigen und sehr gefährlichen kleinen Fische.









Bei diesen hochgiftigen Fischen gebietet sich ein zwingend notwendiger Sicherheitsabstand zum Fisch!
Alle Teilnehmer unserer Reise wurden bereits am Anreisetag von mir gewarnt, und so war jeglicher Umgang mit allen Petermännchen von einem positiven Ausgang geprägt.

Sven, der aus Kopenhagen angereist war, um an unserer Tour teilzunehmen, konnte bereits am ersten Abend seine bisher größte mit der Fliegenrute gefangene Meerforelle mit 57cm fangen. Ein feister Sommerfisch!
Neben den größeren Exemplaren konnten wir eine Reihe von kleineren Meerforellen bis knapp 45cm erfolgreich zurücksetzen.




Insgesamt war es in diesem Jahr - verglichen mit den Vorjahren, deutlich schwerer, die Meerforellen zu finden. Hinzu kam ein phasenweise sehr starker Wind, welcher unsere Platzwahl für einige Tage stark einschränkte.
Es galt gewissermaßen die "Bigpoints" zu setzen, und zumindest eine wirklich gute Meerforelle zu fangen.
Höbke, die zusammen mit ihrem Mann Günter angereist war, gelang dieses in beeindruckender Weise.
Günter, der im voran gegangenen Jahr auf einem FC-Meerforellenseminar seine Leidenschaft für das Fliegenbinden entdeckt hatte, war derjenige, welcher Höbke mit frisch gefertigten Fliegen versorgte!
Und Höbke ließ weder Zweifel am Erfolg ihres zuvor besuchten FC-Wurfkurses, noch an der hohen Fängigkeit der von Günter gebundenen Samsökiller aufkommen.  Sie fing prompt ihre erste Meerforelle!








Am Abend hieß es also eine neue Fliege für Höbke zu binden, denn die Fliege, mit welcher Sie ihre erste Meerforelle fing, sollte aufbewahrt werden.
Und erneut war es Höbke, die abermals keinen Zweifel an jeglich erfolgreicher Umsetzung des zuvor Gelernten aufkommen ließ.
An einem eher ungewöhnlichen Platz über purem Sandboden, konnte Sie auch die zweite Meerforelle mit 55cm und in bester Kondition befindlich sicher stranden.
Welch ein toller Start in das Fliegenfischen!
Sehen Sie selbst!

Selbstbewusst und auf der Grundlage der "weiblichen Intuition" kündigte Höbke am Abend sogar ihre dritte Meerforelle für den nächsten Tag als neue Zielsetzung an! Und Sie ahnen es schon ...



Wieder war es Höbke, die uns Männern zeigte, wie man die Meerforelle überlistet.
Höbke konnte eine dritte ebenfalls sehr gute Meerforelle bis zur Landung an den Strand führen.
Dieser Fisch ging allerdings durch - naja, einen kleinen Fehler ihres Mannes, der bei der Landung "helfend" zur Seite stand, verloren.
Eben das Salz in unserer herrlichen Suppe - nicht alle Fische können wir erfolgreich landen...

Gut, dass es Günter selbst war, der nach diesem "etwas tragischen" Erlebnis eine weitere tolle Meerforelle mit 56cm (seine bisher größte mit der Fliegenrute) überlisten konnte.

Ein toller Abschluß nicht nur für die beiden!








Dieser Sommer zählte während seiner zweiten Hälfte nicht zu all jenen Sommern, in denen die Meerforellenfischerei auf Hochturen läuft.
Eher war es vergleichsweise schwer, die Meerforellen zu finden.
Um Töns an seine erste Meerforelle zu bringen, entschieden wir uns für einen 5Km langen Fußmarsch über Sand und Steine hinweg zu einem besonders strömungsreichen Platz. Hier galt es die stärkste Strömung während der auflaufenden Tidenphase genau abzupassen.
Erschöpft vom langen Marsch kamen wir genau passend eine Stunde nach Niedrigwasser an "unserem" Angelplatz an. Die Meerforellen waren schnell gefunden, und tatsächlich konnte Töns gleich in seiner ersten Stunde an der Ostsee seine erste Meerforelle fangen!




Der Wind erschwerte an diesem Tag die Präsentation der Fliege deutlich. Doch wieder einmal zeigte sich:
Wer gegen den Wind fischt, fängt!
Am nächsten Morgen konnten Töns und ich binnen einer Stunde zusammen 7 kleinere Meerforellen bis knapp 45cm überlisten.  Die anderen Angler, welche wir trafen, blieben dieser Tage leider weitgehend ohne Fang.
Der dritte Morgen begann mit einem fullminanten Anbiss für Töns, welcher leider direkt mit Schnurbruch endete.
Und auch ich selbst verlor wenig später eine gute Meerforelle im Drill. Entschädigt wurden wir durch das herrliche Wetter mit der unverkennbaren sommerlichen Stimmung entlang der Ostseeküste.
Wir entschieden uns kurzfristig dafür, noch einmal die Hürde des 5Km-Fussmarsches zu nehmen. Und tatsächlich: Binnen 2 Stunden konnten wir 11 Meerforellen bis knapp 45cm landen!








Nach einer weiteren Wurfschule und einer ersten Lektion im Fliegenbinden konnten wir am folgenden Morgen jeder noch einmal eine gute Meerforelle verführen. Leider verlor Töns seinen Fisch mit ca. 55cm erneut durch Schnurbruch. Ein zuvor geworfener Knoten im Vorfach war hier die Ursache.
Verglichen mit den Vorjahren war die späte Sommerfischerei dieses Jahr an sehr vielen Orten durch spärliche Fänge geprägt. Die hohe Wassertemperatur  hatte hier ihren Anteil.
Auf unserer diesjährigen Sommerreise konnten wir letztlich dennoch einige sehr gute Meerforellen überlisten, wenn auch mit einem höheren Aufwand als in den meisten anderen Jahren. Einige "Big Points" dieser Reise bleiben unvergessen!!!
Bernd Ziesche




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