Auch
in dieser Woche konnten wir erneut sehr viele gute Hechte bis über den
magischen Hecht-Meter hinaus fangen. Zwei sehr starke Hechte gingen
kurz vor der Landung verloren. Diese beiden Hechte hatten die Fliege
(typisch für den großen Hecht) sehr sanft genommen. Leider fiel auch
der Anhieb jeweils ähnlich sanft aus. Insgesamt blieb die
Wassertemperatur auch in der ersten Novemberwoche noch deutlich über
dem Durchschnitt, wodurch die Hechte in sehr guter Laune und
Kampfstärke blieben. Eine unserer Topstellen lag im Großen Jasmunder
Bodden. An dieser Stelle fingen wir die letzten Jahre sehr wenig
Hechte. In diesem Jahr allerdings wurde sie zum Joker! Sicher ist auf
Rügen nur, dass es keine sicheren Stellen mehr gibt. Die Hechte haben
Platz und ziehen vielfach den Futterfischen nach. Dadurch, dass auch
die Zahl der Futterfische deutlich reduziert wurde, kam es zunehmend zu
Verschiebungen der typischen Aufenthaltsorte. Das größte Problem waren
hier die Kormorane (0,5Kg Fisch pro Tag), die Kegelrobben (8Kg Fisch
pro Tag) und die Netzfischer. Die Kormorane waren z.B. in Schulen mit
bis zu über 5000 Vögeln in einer einzigen (großen) Bucht unterwegs. Die
Kegelrobben hatten insbesondere den Greifswalder Bodden für sich
eingenommen, und die Netzfischer entnahmen seit Jahren gezielt in den
Winterlagern viele Tonnen Weißfische. Diese Ausdünnungen verstärken das
jeweilige Wanderverhalten der Fische insgesamt. Dies war eine
eindeutige Entwicklung, die ich über die Jahre wahrnehmen konnte. Wir
blieben gespannt auf den ersten Kälteeinbruch. Doch dazu mehr in meinem
nächsten >>Rügen-Bericht.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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