Mitte
November diesen Jahres fiel die Lufttemperatur (und mit nur wenigen
Tagen Verzögerung auch die Wassertemperatur) auf deutlich unter 10
Grad. Da die großen Hechte, welche im Sommer den Heringen in die offene
Ostsee hinterher ziehen, bei Wassertemperaturen unter 10 Grad Probleme
mit dem etwas höheren Salzgehalt der offenen Ostsee bekommen, kehren
sie in dieser Zeit zahlreich zurück in die inneren Bodden Rügens. Genau
hier konnten wir auch in diesem Jahr zunehmend den einen oder anderen
großen Hecht mit über einem Meter erfolgreich überlisten. Gleichzeitig
zogen sich die Hechte an vielen (nicht aber allen) Stellen zunehmend
aus den flachen Bodden-Bereichen zurück. In dieser Zeit des Umbruches
der Hechtfischerei ist es oft gar nicht so einfach, die optimale
Strategie zu finden. Es bedarf einiger Erfahrung, um hier die richtigen
Entscheidungen treffen zu können. Dies gelang uns in der zweiten
Novemberhälfte einige Male, und so konnten wir eine solide Zahl guter
Hechte erfolgreich überlisten. Meine Gedanken waren in diesen Tagen
überwiegend bei unserem Fliegenfischerkollegen und Freund Ernst, der
nach langem harten Kampf leider seiner schweren Krankheit unterlag.
Lieber Ernst, wo auch immer du jetzt fischt, ich wünsche dir einen
festen Zug am Ende deiner Leine. Eines Tages werde ich meinen ersten
chilenischen Königslachs fangen. Dafür Danke ich dir schon jetzt!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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