Nachdem
die extreme Schwankung von gut 1,5m Höhenunterschied im Pegelstand
binnen 2 Tagen passiert war, schwammen extrem viele Quallen in den
Bodden umher. Diese waren mit dem salzigeren Meerwasser aus der offenen
Ostsee in die Bodden geflutet worden. Hechte reagieren bei
Wassertemperaturen unterhalb von 8 bis 10 Grad zunehmend sehr senibel
auf Anstiege im Salzgehalt. Vermutlich kommen die großen Hechte deshalb
über den Winter zurück in die Bodden, nachdem sie im Sommer teilweise
die Heringe bis weit in die Ostsee verfolgt haben. Dieses Jahr konnte
ich zum allerersten Mal (in 15 Jahren) den Salzgehalt der Bodden
deutlich schmecken! Durch diesen sehr ungewöhnlichen Anstieg im
Salzgehalt wurde es äußerst schwierig, überhaupt einen Hecht zu fangen.
Wir trafen viele Fliegenfischer, die Null Fänge zu verzeichnen hatten.
Die Hechte brauchten unter solch salzigen Bedingungen ihre Energie, um
den eigenen Salzhaushalt zu regulieren und stellten die
Nahrungsaufnahme weitgehend ein. Mein Wissen um die Auswirkungen des
Salzgehaltes auf das Verhalten der Hechte stammt teils aus eigenen
Beobachtungen und durch den Austausch mit den Experten vom Institut für
Ostseefischerei, Professor Arlinghaus und anderen internationalen
Hecht-Experten. Vielen Dank hierfür! Insbesondere eine Angelstelle mit
einem direkten Süßwasserzulauf brachte uns doch noch einige Hechte in
leichter Fresslaune. Zum ersten Mal in 10 Jahren wurde diese Stelle
heuer zum Joker! Am Ende gelang es mir nicht ganz, jeden Gast an den
Hecht zu bringen. Vielen Dank Euch allen für die tolle gemeinsame Zeit!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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