Erlebnisbericht
"Hechtfischen auf Rügen" aus dem November & Dezember 2011
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Mitte
November steuerte die Temperatur langsam wieder auf einen - für die
Großhechtangelei - sehr attraktiven Bereich zu.
Die entscheidende Wassertemperatur folgt der Lufttemperatur hierbei
immer in einigem Abstand.
Insbesondere das Wasser der tieferen Ostsee speichert die Wärme immer
für eine Weile ab, bevor auch hier der attraktive Temperaturabfall
zunehmend stattfindet.
Mit den tieferen Temperaturen kommen etliche Großhechte aus den Tiefen
der Ostsee zurück in die Bodden, um sich dort an bestimmten Stellen
zurück zu ziehen.
Diese Stellen gilt es entsprechend zu suchen und sie gezielt zu
befischen.
Es gilt: Die großen Hechte sind da, wo die kleinen Hechte nicht sind
und umgekehrt.
Meistens kann man entweder kleine und relativ viele oder große und
wenige Hechte fangen.
Zusammen mit Tom und seiner Gruppe konnten wir so am ersten Tag "nur"
zwei Hechte fangen, wovon beide
Hechte den jeweils persönlichen Rekordhecht des Fängers markierten (ein
dritter großer Hecht ging verloren), während wir am nächsten Nachmittag
binnen 4 Stunden 20 Hechte landen konnten, wovon der beste Hecht
"gerade einmal" die 90cm Marke überschritten hatte. Einige weitere
Hechte gingen verloren.
Dass die Fangverteilung innerhalb einer Gruppe (leider) selten
gleichmäßig zu erzielen ist, und zumeist einer ein etwas glücklicheres
Händchen hat, bewies uns diesmal eindrucksvoll unser Kollege Jupp.
Kein Zweifel er fischte sich zum "King of Pike" - herrlich!
Doch sehen Sie selbst...
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Wenn
jemand derart gut fängt, beginnt für mich als Guide unmittelbar die
Analyse der jeweiligen Technik und des jeweils verwendeten Gerätes im
Vergleich zu allen Mitfischenden. An Zufälle oder pures Glück glaube
ich hierbei erfahrungsbasiert nicht! Manchmal sind es ausgesprochen
signifikante Kleinigkeiten, die entscheidend sein können, ob ein Hecht
beisst oder eben nicht. Es gilt z.B. die Hauptgrößen: Anbietetechnik
(Tiefe, Geschwindigkeit, Verweilzeit und Spiel); Farbe, Größe +
Lichtreflexe der Fliege; Sichtigkeit und Länge des Vorfaches; sowie die
Wurfweite miteinander zu vergleichen und in Relation zur jeweiligen
Situation zu stellen. Eine weitere Kernfrage ist oftmals: Wieviel
Prozent der Einholstrecke fischt die Fliege dicht über dem Grund? An
diesem Wochenende hatte Jupp die richtigen Antworten!
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Frank
hatte Ende November neben dem Kennenlernen der für Rügen so
charakteristischen Watangelei auf Hecht das Ziel (besser die Hoffnung),
seinen bisherigen Rekordhecht ein wenig nach oben "schrauben" zu können.
Bei weiterhin fallender Wassertemperatur waren die Vorraussetzungen
hierfür durchaus gut. Und so konnte Frank binnen kurzer Zeit 6 Hechte
erfolgreich zum Nehmen seiner Fliege verführen. Ein perfekter Start!
Am nächsten Tag stand noch einmal der Rekordhecht auf dem Plan, und so
fingen wir an diesem Tag nicht ganz untypisch "nur" 2 Hechte.
Allerdings konnte Frank tatsächlich seinen bisherigen Rekordhecht
deutlich nach oben schrauben. Klasse - Mission erfüllt!
Ich selbst probierte eine Fliege, welche mir Hein van Aar - mein Guide
von der Glomma in Norwegen - bei seinem Besuch auf Rügen vor einem Jahr
geschenkt hatte. Irgendwie hatte ich auf den richtigen Moment für diese
Fliege gewartet. Und mein Gefühl täuschte mich nicht, sie genau in
jenem Moment einzusetzen, denn bereits nach 3 Würfen war sie in einem
gewaltigen Hechtmaul verschwunden. Dieser Hecht hatte nur einen kurzen
Moment zuvor den Köder eines anderen Anglers gesehen und mehrfach
ignoriert.
Insgesamt wechsel ich heute eher selten meine Fliege. Bestimmte
Vorraussetzungen können einen Wechsel allerdings geradezu fordern. Denn
zweifelsohne sind die Hechte durchaus lernfähig. Und auch wir lernen so
manches Mal noch ein kleines Detail dazu!
Vielen Dank für diese herrlichen gemeinsamen Stunden!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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