Erlebnisbericht
"New York Striperfischen 2012" |
Der
Striped Bass (kurz "Striper") stand seit etlichen Jahren auf meiner
Bucketliste. Dieses Jahr war es nun endlich soweit. Nach intensiven
Recherchen stand schnell fest: Montauk, die äußere Spitze von Long
Island direkt vor New York bietet die besten Vorraussetzungen, um
Striper aber auch zeitgleich False Albacore (Kurz "Albies") zu fangen!
Zusammen mit Christine führte unser Weg über einen Besuch bei Urban
Angler und dem großen Orvis-Shop - jeweils auf DER Fifth Avenue mitten
im Zentrum von New York gelegen - direkt nach Montauk. Nach einer
vierstündigen Autofahrt und einer relativ kurzen Nacht trafen wir
gleich am nächsten Morgen unseren Guide "Bryan Goulart" direkt am Dock.
Bryan gehört zu den Topguides von New York und ist zweifelsohne ein
sehr erfahrener Mann an der Pinne seines Bootes.
Bereits nach wenigen Minuten war klar: Wir waren ein Team und unser
Ziel hieß: "Striper AND Albies". Also "Leinen los" und auf zum "Flamish
Cap"!
Auf halbem Weg zum Cap (hier insbesondere die Striper im Hinterkopf)
entdeckte ich einen ersten Schwarm kreisender Möwen. Ein kurzer Blick
nach hinten zum Steuermann verriet: Bryan war bereits im Begriff Kurs
auf genau diesen Schwarm Möwen zu nehmen, denn es war klar: Hier mußten
Raubfische bei der Jagd auf "Anchovies" (kleine Heringe) sein! Das Boot
wurde langsamer, ein schneller Wurf, eine gestreckte Leine, und schon
schlug ein extrem kräftiger Anbiß in meiner Rute ein: False Albacore!
Was nun folgte war einfach großartig: Die Bremse lief und lief und
lief. Nach ca. 100 Meter konnte ich den Fisch schließlich stoppen und
zur Umkehr bewegen. Nach gut 15 Minuten konnte Bryan unseren ersten
Albie sicher landen. Doch seht selbst...
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Nur
wenige Minuten später konnte Christine unter einem zweiten Schwarm
Möwen unseren zweiten Albie erfolgreich zum Nehmen ihrer Fliege
verführen. Der folgende Drill war sehr spannend für das ganze Team. Bei
solch kampfstarken und äußerst rasanten Fischen muß das Team optimal
funktionieren, sonst wird die erfolgreiche Landung schnell sehr
schwierig. Christine konnte denn auf einige Erfahrung aus dem
Steelheadfischen in BC zurück greifen, klasse!
In den nächsten Stunden erlebten wir schlicht das beste Fischen, was
ich mir vorstellen konnte: Striperschwärme auf Backbord und
Albieschwärme auf Steuerbord - fantastisch!
Wir konnten etliche Striper und etliche Albies erfolgreich überlisten.
Montauk zeigte sich schlicht von seiner besten Seite, und auch das
Wetter war uns mehr als wohl gesonnen. Eine leichte Brise und relativ
kleine Wellen machten die Fischerei an diesem Tag zu einem
unvergeßlichen (Fang)erlebnis für unser Team. Selbst Bryan sprach in
Superlativen über diesen Tag!
Ich selbst muß ehrlich sagen, bereits dieser erste Tag hatte meine
persönlichen Hoffnungen (keinesfalls Erwartungen) bereits weit
übertroffen.
Am Abend fielen wir erschöpft und voller Eindrücke ins Bett, bevor es
am nächsten Morgen erneut zum Dock ging!
Der zeite Tag begann ebenso grandios wie der erste Tag - diesmal mit
einem richtigen Brocken von Albie - während sich der Wellengang sogar
fast komplett gelegt hatte. Ein Traum für jemanden, der durchaus dazu
neigt, seekrank zu werden!
Wir fingen reichlich Striper und Albies in jeweils beachtlichen Größen.
Eine rundum perfekte Fischerei!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
An
beiden Tagen konnten wir vom Boot aus die vielen Uferangler - zumeist
mit schwerem Brandungsgerät ausgerüstet - beobachten, wie sie den
ganzen Tag hofften, dass der eine oder andere Striperschwarm in
Wurfweite kam. Geschah dies, sahen wir das blanke Chaos an Land. Für
mich stand fest: Wir hatten mit unserem Guide die optimale Wahl
getroffen. Das Fischen vom Boot verlief perfekt und alle Bootskapitäne
erwiesen sich als eine Art große Familie, die untereinander einen sehr
fairen und gut strukturierten Umgang pflegten. Die Striperschwärme
wurden immer abwechselnd angefahren, klasse! Die Albieschwärme waren
ohnehin gut verteilt und teils etwas weiter draußen. So war es auch
wenig verwunderlich, dass wir keinen Uferangler sahen, der einen Albie
fing.
Kurz vor Reisebeginn hatten wir unsere Flüge spontan nach hinten
verlegt, weil sich die beste Zeit aufgrund der sehr hohen
Wasertemperatur in diesem Jahr nach hinten verschieben würde. Eine
goldrichtige Entscheidung!
Grundsätzlich kommen die Albieschwärme früh und die Striperschwärme
spät. Dazwischen gibt es jedes Jahr eine kleine Schnittmenge, inmitten
derer man beide Fischarten erfolgreich befischen kann. Es bleiben
natürlich noch die Faktoren Wind und Wellengang.
Wir waren uns schließlich einig: "We
don't want anything more!" Man soll aufhören, wenn es am
schönsten ist, und so stand für uns unmittelbar fest: Wir wollten keine
Uferangelei mehr anhängen, denn unsere Bootangelei war einfach nicht
mehr zu toppen. Ich werde sicher wieder auf Striper UND Albies fischen!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
|
|
|
|
|
|