Erlebnisbericht
"Montana 2010 - im Land des Fliegenfischens"
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Kurz
bevor 1992 Robert Redford den Film "A river runs through it" - mit Brad
Pitt in der Hauptrolle - verfilmte, laß ich einen Bericht über das
Fliegenfischen in den Flüssen des Yellowstone Nationalparks.
Seit dieser Zeit war mir klar, dass ich eines Tages an diesem mächtigen
Ort einige Forellen fangen müsse.
Dieses Jahr war es nun endlich soweit. Zusammen mit Sybille flog ich
nach Canada - genauer Calgary - um von dort aus beginnend, die Reise
Richtung Süden bis in das Herz Montanas, nämlich dem Yellowstone
Nationalpark, anzutreten. Unsere Ziele waren klar: Brown trout, Rainbow
trout, Cutthroat trout, Brook trout, Mountain Whitefish und vielleicht
einen Wildkarpfen inmitten dieser gewaltigen Natur zu überlisten.
Ebenso wollten wir möglichst viele namenhafte Flüsse
befischen. Gleich in Calgary trafen wir auf den berühmten river
Bow!
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Ein
kurzer Besuch im ortsansässigen Fachhandel "Fishtailes" bescherte uns
eine Verabredung mit Guide "Doug" zu einer Driftboat-Tour am Folgetag.
Doch zunächst fuhren wir auf eigene Faust an den Fluss, um den
legendären und weithin als besonders kampfstark geltenden Bach-
und Regenbogenforellen des river Bow nachzustellen.
Wir waren gut vorbereitet, und bereits nach kurzer Zeit konnte die
erste Regenbogenforelle meinem Wooly Bugger nicht widerstehen. Und
tatsächlich sie war so enorm
wild, wie all die Geschichten um die besonders kampfstarken
Bow-Forellen dies bereits vielfach angekündigt hatten.
Nur wenig später konnte auch Sybille Ihre erste Rainbow trout
erfolgreich überlisten - ein klasse Start, wie er besser nicht hätte
sein können!
Auch die erste Bachforelle ließ nicht lange auf sich warten. Sie
verfiel einer "Prince-Nymphe" in Größe 18.
Auch, wenn wir entlang der Ufersteine etliche zurück gebliebene Hüllen
(Exuvien) von den zuvor geschlüpften Steinfliegen fanden, waren primär
kleine Nymphen in Größe 18 bis 22 die beste Wahl!
Dennoch sind natürlich insbesondere die großen Steinfliegen besonders
imposant anzusehen.
Den einen oder anderen Nachzügler (Steinfliegen schlüpfen zumeist sehr
früh in der Saison) konnten wir noch entdecken - wirklich beeindruckend!
Im Verlauf diesen Tages konnten wir manch starke Forelle haken, doch
die erfolgreiche Landung stand hier wahrlich auf einem anderen Blatt!
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Sybille
verlor unter anderem eine starke Bachforelle, die sich nach gut 20
Minuten Drill ihre Freiheit deutlich verdient hatte!
Insgesamt ein toller erster Tag mit etlichen bleibenden Eindrücken, die
stark wirkten und mich am nächsten Morgen bereits um 5:30 Uhr
aufweckten.
Nun stand unser Float-Trip mit einem der Topguides auf unserem Plan,
und entsprechend groß waren unsere Erwartungen! Wir hatten eine Weile
überlegt, ob wir uns jenen Guide leisten wollten. Doch - ich nehme es
gleich vorweg - dieser Tag war fatastisch und unser Guide war jeden
Cent wert!
Kurz unterhalb der Stadt setzten wir das Boot zu Wasser, bevor wir nun
zu unserer "15 mile-drift" starteten. Doug - unser Guide - steuerte
zielsicher eine Topstelle nach der anderen an. Wir konnten
bereits nach kurzer Zeit unsere ersten Forellen sicher landen. Sicher?
Nein, so sicher waren wir längst noch nicht. Auch mich wußten die
besonders kampfstarken Bow-Forellen noch das eine ums andere Mal zu
überraschen. Einige starke Fische gingen verloren - doch genau diese
Fische machen das Gesamterlebnis erst richtig aus!
Sybille ließ es sich nicht nehmen und fing gleich zu Beginn eine
wunderschöne große Bachforelle von gut 60cm auf eine Hares Ear Nymphe
in Größe 20. Was für ein klasse Fisch - selbst Doug war regelrecht "aus
dem Häuschen". Herrlich!
Sehen Sie selbst...
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Auch
ich konnte wenig später eine ähnlich starke Bachforelle erfolgreich
verführen, bevor ich sie kurz darauf genauso erfolgreich
"longline-releaste".
Neben einigen schönen Regenbogenforellen zeigten sich uns noch einige
"Elks" in Ufernähe - was für ein Anblick - einfach gigantisch, diese
Natur!
Bestens gelaunt ging es auf halber Strecke ans Mittagessen. Einen
schöneren Platz zum Essen als mitten in der herrlichen Natur des river
Bow
konnten wir uns schwer vorstellen!
Und nach dem Essen...
ich konnte es nicht lassen, noch schnell zwei Würfe außerhalb des
Bootes zu machen, hakte ich eine starke Regenbogenforelle, die ich
einiges später erfolgreich zurücksetzen konnte. Welch herrlich wilder
Fisch!
Auch Sybille konnte noch eine weitere kampfstarke Regenbogenforelle
erfolgreich überlisten, bevor unsere Fahrt parallel mit einigen
Pelikanen, die hier ihr Sommerrevier hatten, weiter ging.
Was für eine Mittagspause - schöner hätte es nicht sein können!
Doug zählte anfangs noch eifrig unsere Fänge, doch nach einer Weile
wurde die Zahl unserer Fänge auch für Ihn zur absoluten Nebensache.
Insgesamt fingen wir mehr als 30 Forellen an diesem Tag!
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Wir
wuchsen an diesem Nachmittag zu einem klasse Team zusammen. Doug wußte
uns mit vielen wertvollen Tipps zur Fischerei am Bow zu bereichern.
Zudem ist er ein "Pfundskerl", der seinen Teil zu einem perfekten Tag
deutlich beitrug.
Dieser Tag war zweifelsohne einer der besten Angeltage, die ich bisher
erleben konnte.
Sicher, Sybille war hieran wahrlich nicht ganz unschuldig! Doch auch
all die vielen Gesichter des river Bow, die unglaublich kampfstarken
Forellen und unser klasse Team machten diesen Tag zu einem
unvergeßlichen Erlebnis.
Sybille und ich waren uns einig: Jederzeit wieder!
Danke!!!
Nachdem Sybille den Tag mit dem ersten Fisch eröffnet hatte, schloß ich
ihn mit dem letzten Fisch - einer weiteren Regenbogenforelle - ab.
Die Eindrücke von jenem Tag wirkten noch lange nach!
Am nächsten Tag brachen wir nun Richtung USA auf.
MONTANA - stand auf unserem Plan. 20 Jahre hatte ich hierauf gewartet.
Dies mit Sybille teilen zu können - großartig!
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Unseren ersten Stop legten wir in Great Falls auf halber Strecke nach
Bozeman -
unserem ersten festen Ziel in Montana - ein. Auf allen Stopps hieß es
immer wieder: Werfen üben und Didaktik wie auch Wurfphysik studieren.
Denn neben unseren fischereilichen Zielen stand noch jeweils eine
Prüfung
als zertifizierte Wurflehrerin und Wurflehrer auf unserem Plan.
Die amerikanische Federation of Fly Fishers (kurz FFF) - mit ihren ca.
11500 Mitgliedern die weltweit größte und erfolgreichste Organisation
ihrer Art - veranstaltete ihr Jahrestreffen dieses Jahr in West
Yellowstone. Hier war ich für zwei Wurfdemos gebucht, und vorher waren
wir beide für jene "Fly Casting" und "Master Fly Casting Instructor"
Prüfungen der FFF eingetragen.
Hierfür hatten wir eine Verabredung in Bozeman.
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Beim
Üben schauten uns immer wieder einige "Squirrels" (Eichhörnchen) zu.
Und genauso ist Montana: Beinahe jeder Einwohner und jede Einwohnerin
scheinen deutlich am Fliegenfischen interessiert zu sein!
Montana - für uns DAS Land des Fliegenfischens!
Die Landschaft mit den vielen Topflüssen ist einzigartig. Der Himmel
wird nicht ohne Grund als "Big Sky" bezeichnet. Die Weite des Landes
scheint schier unendlich zu sein.
Bevor es nun also an unsere Prüfungen ging, führte uns der Weg an den
berühmten "Missouri river"!
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An
der Stelle, wo die berühmten Flüsse "Gallatin", "Madison" und
"Jefferson" zusammenlaufen, dem sogeannten Headwaterbereich des
Missouris legten wir einen weiteren kurzen Stopp ein. Die Forellen
stiegen früh Morgens für eine Stunde aktiv. Allerdings waren sie sehr
schwer zu überlisten, und so blieb es an dieser Stelle bei einer tollen
Regenbogenforelle, die meiner 22er Nymphe nicht wiederstehen konnte.
Danach bezogen wir Quartier in Bozeman, wo wir mit Bruce Richards, dem
ehemaligen Chefdesigner von 3M Scientific Anglers und aktuellem
Chairman des Fly Casting Boards der FFF, verabredet waren.
Gemeinsam mit John van Dalen - einem weiteren Boardmitglied - nahm
Bruce unsere Prüfungen ab.
Die lange Vorbereitung
hatte sich gelohnt: Wir haben die Prüfungen beide mit
Auszeichnung
bestanden!
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Am
nächsten Tag waren wir eingeladen, zusammen mit Bruce, dessen Frau Pat
und John an einem privaten See hoch oben in den Bergen Montanas mit der
Trockenfliege auf Regenbogenforellen zu fischen. Wir konnten die
Forellen auf Sicht anwerfen und zusehen, wie sie entweder kurz unter
der Fliege wieder abdrehten oder dem zuvor gewählten Muster verfielen.
Eine schlicht fantastische Fischerei - unglaublich spannend!
"Thanks so much, Bruce - an unforgettable day!"
Am nächsten Tag führte uns der Weg an den berühmten "Madison river"!
Ich weiß nicht wieviele Berichte ich bereits über diesen Fluß gelesen
hatte, aber keiner wurde der optischen Schönheit diesen Flußes wirklich
gerecht!
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Welch
hohen Stellenwert das Fliegenfischen speziell in dieser Region erlangt
hat, ist schwer zu übersehen. Ob es nun in einem Restaurant die gesamte
Speisekarte und die Raumgestaltung sind, welche aufs Fliegenfischen
ausgelegt sind, oder all die vielen anderen Monumente, welche man
entlang des Weges findet, einfach alles scheint auf Fliegenfischen
gepolt zu sein!
Wir steuerten den berühmten "Bear Trap Canyon" an.
Was man neben der einzigartigen Natur unbedingt beachten sollte, sind
die Klapperschlangen und "Poison Yvi". Poison Yvi - ein Gewächs,
welches es bei Hautkontakt in sich hat - also Finger weg!
Darüber hinaus sollte man sich grundsätzlich mit den optimalen
Verhaltensregeln bei einer (jederzeit möglichen) Begegnung mit einem
Bär vertraut machen!
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Die
richtigen Worte für die unbeschreibliche Schönheit diesen Canyons zu
finden, gelingt mir ebenso wenig wie den unzähligen anderen Autoren,
welche hier vor uns fischten! Bevor ich es vergesse, wir konnten die
eine oder andere tolle Regenbogenforelle erfolgreich überlisten. Die
Bachforellen wollten uns an jenem Tag nicht die Ehre erweisen - doch
das kümmerte uns an diesem unvergesslichen Tag wahrlich nicht!
Die nächste Station hieß "Gallatin river". Hier wurde der Film "A river
runs trough it" (Aus der Mitte entspringt ein Fluß) tatsächlich gedreht
- auch, wenn es im Film selbst um den "Big Blackfoot" geht.
Wir waren uns einig: Ein wahrhaft mystischer Ort für jeden
Fliegenfischer, an dem die Fänge zur absoluten Nebensache werden!
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Voller
Eindrücke und Emotionen fuhren wir am nächsten Tag weiter Richtung "Big
Horn river".
Es war Fanny Krieger (die Frau vom verstorbenen Mel Krieger), welche
mir kurz vor unserer Reise den Tipp gab, hier unser Glück zu versuchen.
Ein Tipp der es in sich hatte - vielen Dank!
Kaum angekommen zog es uns sofort ins Wasser - wir hatten noch nicht
einmal eine Idee, wo wir übernachten würden. Aber dieses Wasser hatte
eine magische Anziehungskraft, daran bestand kein Zweifel!
Nach 5 Minuten hakte ich eine große Bachforelle, so dachte ich. Sie
flüchtete unaufhaltsam flußabwärts. Mir blieb nur: Den Fluß queren und
folgen oder aufgeben. Aufegeben??? - war nicht wirklich eine Option für
mich!!! Also: "Ab in den Fluß, wie tief er auch sein möge."
Langsam wurde mir klar, dass dies keine Bachforelle...
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sein konnte. Nach 70 Minuten verlor ich den Fisch kurz vor der Landung
auf der
anderen Uferseite flußabwärts. Ich konnte den Fisch gut sehen: Ein
großer Wildkarpfen - was für ein Erlebnis!
An dieser Stelle war klar, wir "mußten" einen dieser wilden Fische
erfolgreich bändigen!
Zunächst studierten wir ein wenig die Insektenwelt mit den überaus
zahlreichen und teilweise sehr großen Grashüpfern.
Am nächsten Tag entdeckten wir einen alten Seitenarm (nach dem
großen Frühjahreshochwasser abgeschnitten), in dem eine gute Zahl jener
Wildkarpfen
lebte.
Wir konnten diese Karpfen optimal auf Sicht anfischen.
Ein Exemplar stand mitten im Uferkraut und ich legte ihm meine Fliegen
regelrecht auf das Maul. Ergebnislos - an diesem Tag war keiner der
Karpfen zum Nehmen eines unserer Muster bereit!
Die Trockenfliegenfischerei auf Regenbogen- und Bachforellen hingegen
verlief sehr erfolgreich. Wir konnten einige herrliche Exemplare unter
dem Uferbeuchs hervor zaubern. Insbesondere zwei herrliche
Regenbogenforellen, welche sich nur durch einen jeweils winzigen Ring
wenige Zentimeter von einer Krautbank entfernt verrieten, werden uns
noch lange in Erinnerung bleiben. Unglaublich spannend solch
Präsentation mit einer 22 Trockenfliege!
Und dann solch klasse Forellen am anderen Ende der Leine - einfach
herrlich!
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Was
ich da tue?
Kennen Sie das - Ihre Fliege, genau die, auf welche Sie schwören, hängt
hoffnungslos im Baum fest?!
Hoffnungslos?
Naja, zumindest auf den ersten Blick...
Wenig später fing ich mit genau dieser Fliege zwei weitere tolle
Forellen trocken!
Das war den Aufwand zweifelsohne wert.
Nach einem herrlichen Morgen entschieden wir uns für einen weiteren
Besuch des Seitenarmes, welcher jene Wildkarpfen beherbergte.
Gleich zu Beginn konnte ich eine schöne Regenbogenforelle ausmachen.
Sybille präsentierte mit dem ersten Wurf Ihre Trockenfliege perfekt,
und der Fisch kam in Zeitlupe aus anderthalb Meter Entfernung
gestiegen. Was für ein Anblick!
Sybille konnte diese Regenbogenforelle nach spannendem Drill
erfolgreich zurücksetzen.
Ich überlegte immernoch, welche Fliege vielleicht doch noch einen
Karpfen verführen konnte. Trockenfliegen, Nymphen und Streamer - wir
hatten am Vortag bereits nahezu alle gängigen Muster erfolglos probiert.
Nach einigen Präsentationen gingen wir zurück zum Hauptstrom, um dort
weiterhin auf die Forellen zu fischen.
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Nein,
die Karpfen machten es uns nicht leicht!
Den Nachmittag über hatten wir am Hauptstrom des Big Horns eine
herliche Fischerei mit der Trockenfliege.
Zum Abend hin machten wir rechtzeitig Pause, um für die Nachtangelei
wieder fit zu sein.
Ich hatte vor der Reise einige wertvolle Tipps bekommen. So auch den
Tipp von meinem Freund Frieder, der mir sagte, wir sollten unbedingt
einmal nachts mit der Trockenfliege fischen gehen.
Nachts? Ja, nachts im Dunkeln!
Der Clou, man fischt z.B. eine große Grashopperfliege. Diese wird
derart laut und spektakulär von der Wasseroberfläche genommen, dass man
den Anbiß hören kann.
Und tatsächlich, der erste "Plopp" ließ nicht lange auf sich warten.
Wir hatten beide schnell Erfolg und konnten u.a. sogar eine klasse
Bachforelle überlisten. Ein echtes Erlebnis - sehr spannend!
Der nächste Morgen brachte erneut pünktlich von 9-11 Uhr einen
"Tricoschlupf". Tricos sind sehr kleine Eintagsfliegen, welche oft in
derart großen Zahlen schlüpfen, dass die Forellen regelrecht an der
Oberfläche stehen bleiben und eine Eintagsfliege nach der anderen
einschlürfen. Allerdings ignorieren diese Forellen alles, was auch nur
im geringsten anders aussieht!
Nun, wir waren bestens vorbereitet und hatten entsprechnd winzige
Muster dabei. Spektakulär diese morgentliche Fischerei!
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Ich
hatte die halbe Nacht überlegt, mit welcher Fliege wir doch noch einen
Karpfen überlisten konnten.
Einen letzten Versuch wollten wir noch unternehmen.
Und, ich hatte da so eine Idee!
Aber zunächst fingen wir noch einige herrliche Forellen am Hauptstrom.
Seht am besten selbst...
Einfach unbeschreiblich, dieser Big Horn river!!!
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Sepp Fuchs - ein guter Freund aus den Niederlanden - verriet mir
einst, seine "Jokerfliege", die immer dann zum Einsatz käme, wenn
nichts anderes mehr funktionieren würde, sei eine rote "Eggfly".
Ich erinnerte mich nun an diese Fliege. Und irgendwie in weiser
Vorraussicht hatte ich ein Exemplar dabei!
Ihr ahnt es schon, oder?
Ich sah den ersten Karpfen, präsentierte die Jokerfliege, und prompt
nahm er sie!!!
Halleluja - es folgte ein spannnender Drill und nach gut 15-20 Minuten
konnten wir den Karpfen erfolgreich zurücksetzen.
Die Freude war groß, wollten wir doch so gerne einen dieser Karpfen
überlisten!
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Die
letzten Stunden am Big Horn vergingen nun wie im Fluge. Wir wären beide
sehr gerne noch viel länger geblieben.
So ein toller Fluß inmitten allerschönster Natur und ausgestattet mit
einem wirklich beeindruckenden Fischbestand!
Auf dem Weg zum Yellowstone Nationalpark (unserem nächsten Ziel) legten
wir einen kurzen Stop am "Yellowstone river" ein.
Ich bin nicht ganz sicher, kann man an solch einem namenhaften Fluß
überhaupt
vorbei fahren, ohne einige Würfe zu machen?
Nein, ich glaube nicht!
Man muß einfach anhalten, so zumindestens erging es uns erneut...
Jeder einzelne dieser vielen tollen Flüsse, an denen wir Station
machten, wäre
einen separaten Bericht wert.
Doch ich glaube, Montana muß man letztlich eines Tages selbst erlebt
haben, um diese Zeilen vollständig verstehen zu können!?
Entscheidet selbst!
Doch zunächst zurück zum Yellowstone river...
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Wir fischten mit der Nymphe. Besser mit drei Nymphen gleichzeitig. Eine
Technik, die in dieser Region weit verbreitet ist. Und dies nicht
grundlos: Man erkennt erheblich schneller, worauf die Fische besser
oder nicht so gut ansprechen.
Nach einer kleinen Weile konnten wir unseren ersten "Mountain
Whitefish" überlisten. Er nahm eine kleine Nymphe Größe 24!
Die Kampfstärke dieser Fische erinnert unweigerlich an die bei uns
heimischen Barben!
Ein prima Stopp - somit hatten wir ein weiteres kleines (Fang)Ziel
erreicht!
Unser Weg führte uns nun über etliche kleine Ortschaften, herrliche
Bergpässe direkt in den Yellowstone Nationalpark!
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Nicht
zu vergessen sind die kleinen "Chipmunks", welche uns während eines
kleinen Stopps auf einer Raststätte besuchten!
Im Yellowstone Nationalpark zog es uns erneut sofort ins Wasser.
Diesmal
war es der "Lamar river". Dieser Fluß ist für seinen guten Bestand an
Cutthroat Forellen bekannt.
Und tatsächlich konnten wir beide an diesem ersten Abend eine Reihe
schöner Forellen mit der Trockenfliege überlisten.
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!"
Und so ließ auch der erste Bison nicht lange auf sich warten -
grandiose Tiere!
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Am
nächsten Tag konnten wir am "Beaverspot" (sehen sie selbst) einige
Cutthroats von einer etwas höher gelegenen Position ausmachen.
Wir beobachteten die Forellen zunächst eine Weile und entschieden uns
schließlich für eine winzige Nymphe.
Unsere Wahl erwies sich schnell als optimal, und so konnten wir die
zwei größten Fische aus dem Schwarm (9 Exemplare insgesamt) erfolgreich
und sehr gezielt überlisten!
Mit dem Fang dieser zwei Exemplare ließen wir diese Situation auf sich
bewenden. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist...
Und das war es, schlicht wunderschön.
Einzigartig dieser Nationalpark - ich mußte an einige Worte Mel
Kriegers denken:
"Ich möchte möglichst vielen Menschen das Fliegenfischen näher bringen,
damit sie mir allesamt helfen können, genau solche Orte zu erhalten!"
Ein weiser und nachhaltig beeindruckender Mann, er bleibt unvergeßlich
für
mich!
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Wenn
Sie mich heute fragen, was mich an dieser Reise am meisten beeindruckt
hat, dann könnte ich das schwer
beantworten.
Die Natur mit ihren unzähligen Facetten, all die wild lebenden Tiere
oder einfach die herrlich freundlichen Einwohner Montanas.
Wir waren uns einig - diese Reise war ein Volltreffer durch und durch!
Da steht man manchmal einfach im Fluß und formt einige Bilder in die
Luft, während man alles um sich herum einfach vergisst und irgendwie
mit allem zu verschmelzen scheint.
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Zurück
ins Geschehen...
Auf unserem Plan stand der "Slough river", diesen Tipp hatten wir von
Jason Borger (dem "Shadow Caster" aus jenem Film) erhalten.
Es dauerte tatsächlich nicht lange, und wir konnten die ersten guten
Forellen ("Cutts") ausmachen.
Nach etlichen Versuchen konnte ich eine von ihnen bis 1cm unter die
Fliege provozieren, bevor sie erneut verneinte - keine Chance an diesem
Tag!
Spannung pur - Trockenfliegenfischen auf Sicht.
Zum späten Nachmittag ging unsere Reise weiter Richtung West
Yellowstone. Doch bevor wir dort ankommen sollten, stand noch ein
weiteres
fischereiliches Ziel auf unserer Liste - die erste "Brook trout".
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Der
Weg führte zufällig an einem kleinen und sehr wenig befischten Bach
vorbei, welcher sich seinen Weg durch einen Teil des Parks mäanderte.
Diesem Zufall hatte ich (zugegebener Maßen) etwas auf die Sprünge
geholfen. Tatsächlich konnte ich auf einem kleinen Spaziergang entlang
diesen wunderschönen Baches eine kleine steigende Forelle ausmachen.
Mein erster Verdacht fiel auf Brook trout.
Und tatsächlich sie nahm ohne zu zögern eine 24er Trockenfliege von der
Oberfläche und bestätigte prompt meine Annahme.
Kein großer Fisch - aber wunderschön - und gewissermaßen irgendwie ein
weiterer "great shake" auf unserer Reise.
Nun hieß es "ab nach West Yellowstone", und zwar möglichst noch bevor
es dunkel wurde.
Denn bei all den Tieren im Park, empfielt es sich, bei Tageslicht zu
fahren...
Die folgenden Tage verbrachten wir in West Yellowstone auf der Conclave
- der jährlichen Fliegenfischershow der FFF.
Wir trafen etliche Profis der Szene und hatten unzählige Gespräche rund
um das Fliegenfischen - und insbesondere dem Fliegenwerfen.
Ich selbst leitete zusammen mit Chase Jablonsky ein Wurfturnier, bei
dem es darum ging, verschiedene Zielwürfe und einen Distanzwurf
auszuführen.
Einige der Profis nahmen teil, und so konnte ich mir die verschiedenen
Wurfstile der verschiedenen Experten hautnah ansehen. Für jeden
"Wurfanalytiker" sicherlich ein Highlight.
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Nach
drei Tagen in West Yellowstone war es nun soweit: Es hieß Abschied
nehmen von Montana!
Ich verrate Ihnen gerne, dies fiel uns deutlich schwer. Wir hatten uns
beide von Beginn an in dieses Land verliebt.
Doch auf unserem Plan stand noch ein weiterer Tag am river Bow in
Calgary - dort wo unsere Reise so herrlich begann.
Wir erwischten einen sonnigen Tag und konnten noch einige schöne
Stunden direkt vor unserem Rückflug erleben. Unter anderem konnten wir
noch eine weitere schöne Bachforelle erfolgreich überlisten.
Ein perfekter Abschluß unserer Reise!
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Fazit:
Seit über 20 Jahren pflege ich eine Liste von verschiedenen Reisezielen
in meinem Kopf. Orte, an denen ich irgendwann einmal gefischt haben
möchte. Montana stand seit jeher auf dieser Liste - allerdings nie ganz
oben.
Eigentlich war es immer ein Ziel, welches ich in gewisser Weise
"abarbeiten" wollte - wenn Sie so wollen - ein Einmalziel.
Dies hat sich nun geändert. Montana hat mit der unglaublichen Vielzahl
an verschiedensten Facetten unsere Erwartungen sehr stark übertroffen.
Grandiose Natur, die verschiedensten Tiere, ein reichhaltiger
Fischbestand mit vielen verschiedenen Fischarten - insbesondere
Salmoniden (Brown trout, Rainbow trout, Brook trout, 2 Arten
Cutthroat, Golden trout, Bull trout und Lake trout), sehr herzliche und
offene Menschen, worüber hinaus beinahe jeder zweite Einwohner
Fliegenfischer/in zu sein scheint!
Für uns DAS Land des Fliegenfischens!
Wir waren uns einig: Montana sieht uns wieder!!!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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