Erlebnisbericht
"Fliegenfischen auf Königslachse in Chile im Januar 2017"
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Das
Fliegenfischen auf Königslachse hatte in Ländern wie Nordamerika,
Kanada
und insbesondere Alaska eine lange und intensive Tradition. In Chile
hingegen wurde erst seit einigen Jahren mit der Fliegenrute auf
Königslachse gefischt. Entsprechend spärlich fallen die über das
Internet verfügbaren Informationen wie auch das Wissen der
einheimischen Fliegenfischer und sogar der meisten Guides vor Ort aus.
Mein Weg führte mich an einen grandiosen Lachsfluß, welcher sich unweit
von Puerto Montt seinen Weg durch die pure chilenische Wildnis zwischen
vielen Bergen hindurch in den Fjord suchte. Ein optisches Juwel, wie
man es nur an wenigen Orten auf unserer Welt finden dürfte!? Zusammen
mit Chris, Richard und Birger waren wir in einer herrlichen Unterkunft
mit bester kulinarischer Rundumverpflegung direkt am Fluß
untergebracht. Die Aussicht aus meinem Bett heraus auf die Flußmündung
- jenem magischen Ort, den alle Königslachse passieren mußten - war
schlicht atemberaubend! Den sehr wenigen einheimischen Anglern zu Folge
waren in diesem Jahr sehr wenige Königslachse im Fluß - ein
vergelichsweise schwaches Aufstiegsjahr also. Dennoch sahen wir jeden
Tag zumindest einige wirklich starke Königslachse bis deutlich über
20Kg an der Oberfläche rollen. Ich selbst konnte mir zwei sehr kurze
Bisse erarbeiten. Dabei blieb es leider auch. Aus unserer Gruppe konnte
lediglich Chris einen Königslachs mit ca. 13Kg erfolgreich landen.
Herzlichen Glückwunsch Chris - ein herrlicher und unvergeßlicher Moment
des gemeinsamen Glückes für uns alle! Auch innerhalb der zweiten
Vierer-Gruppe (weiter oben am Fluss untergebracht) mit der wir
rollierend die unteren und oberen Flußstrecken befischten, konnte nur
Matt einen Königslachs fangen.
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Das
ist Lachsfischen - wie ich es liebe - die Hoffnung auf den einen alles
erlösenden Traumfisch am Ende der Schnur. Die Tatsache, daß eben dieser
nicht immer anbeißt, prägt die Hoffnung im nächsten Jahr und schafft
letztlich jene unvergleichlich intensiven Momente! Die meisten von uns
8 Fliegenfischern fischten mit einem Standard-Skagit-System. Innerhalb
der Woche kam ich zunehmend zu der Einschätzung, dass die typischen
Sinkspitzen im Skagitbereich zwischen 10 und maximal 15 Fuß Länge
selbst in höchsten Sinkraten (T17 und T20) die Fliegen in einigen Pools
nicht
konstant in Grundnähe brachten. Jene Pools waren zwischen 4 und 6
Metern tief. Bei dieser Tiefe und guter Strömung werde ich hier beim
nächsten Mal vollsinkende Schußköpfe im skandinavischen Stil fischen.
Ein "Triple D" in den Sinkraten 2/4/7 sollte hier z.B. bestens passen.
Die
Fliege selbst erschien mir weit weniger wichtig als eben diese konstant
dicht am Boden zu präsentieren. Königslachse steigen im Gegensatz zu
Atlantiklachsen eher selten zur Fliege auf. Deswegen bedarf es auch
zumeist einer sehr hohen Fischdichte, um nennenswerte Fangerfolge
erzielen zu können. Für mich stand unmittelbar fest: Meine Mission
Königslachs war noch nicht erfüllt. Hinzu kamen die grandiose Natur und
das perfekte Umfeld einer toll geführten Unterkunft, welche mich schon
bei der Abreise mit großer Vorfreude auf meine Wiederkehr erfüllten.
Ich werde wieder nach Chile an den "Secret river" reisen und das
Abenteuer Austral-Königslachs weiter vertiefen!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
P.s.: Lieber Ernst, vielen lieben Dank für die Möglichkeit, diese tolle
Fischerei zu erleben!
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