Erlebnisbericht
"Fliegenfischen auf Zander - Deutschland im Oktober 2015"
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Erfolgreiches
Fliegenfischen erfordert in vielen Situationen eine solide
Fliegenwurfbasis. Wenn man mit dem Fliegenfischen beginnt, steht also
zunächst das Erlernen vom Fliegenwerfen auf dem Aktionsplan. Mit
der Hilfe von einem guten Wurfkurs und anschließendem Wurftraining kann
man sich diese solide Wurfbasis bereits in wenigen Tagen erarbeiten.
Danach gilt es, sich mit dem jeweiligen Zielfisch intensiv zu
beschäftigen. Kennt man den Zielfisch, wählt man zunächst die Fliegen
und passend für das Werfen (und passend für den Fang des
Zielfisches) die passende Fliegenschnur. Erst als letztes wählt man
eine zur Fliegenschnur (und zum Fang des Zielfisches) passende
Fliegenrute und schließlich die zur Schnur passende Fliegenrolle. In
Sachen Fliegenfischen auf Zander wurde ich mit Fragen zur Wahl der
passenden Fliegenschnur (und Fliege) geradezu überflutet. In den
letzten Monaten fischte ich intensiv auf Zander. Dabei testete und
verglich ich viele verschiedene Fliegen und auch sehr unterschiedliche
Schnursysteme. Im nachfolgenden Schaubild (unten) sind 3 verschiedene
Präsentationsmethoden dargestellt. 3 wichtige Faktoren sollte man bei
der Wahl
der Fliegenschnur und Fliege zum Fliegenfischen auf Zander beachten: 1.
Wie lange verweilt die Fliege am Fisch? 2. Wie viele Hänger bekommt
man? 3. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, den Zander zuerst mit der
Fliegenschnur zu touchieren?
Methode #1 (schwere Sinkschnur + schwere Fliege): 1. Die Fliege ist nur
kurz beim Zander. 2. Vergleichsweise sehr viele Hänger. 3. Die
Fliegenschnur kommt oft zuerst bei (oder auf) dem Zander an. Diese
Methode verwende ich nur bei sehr ebenem Grund in großer Tiefe und
mindestens durchschnittlicher Wassertemperatur.
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Methode
#2 (Skagitstyle: kurzer schwerer Schwimmpart mit dünner Sinkspitze +
schwere Fliege): 1. Die Fliege ist ähnlich dem Vertikalangeln länger
beim Zander. 2. Vergleichsweise sehr wenig Hänger. 3. Die
Fliegenschnur kommt in der Regel NICHT zuerst bei (oder auf) dem Zander
an. Diese
Methode brachte mir in den meisten Situationen den größten Fangerfolg!
Der Kontakt zur Fliege ist etwas schlechter und erfordert einen
kräftigen Anschlag beim geringsten Zug.
Methode #3 (schwere Sinkschnur + auftreibende Fliege): 1. Die Fliege
ist hierbei nicht unmittelbar am Grund beim Zander. 2.
Vergleichsweise (zu #1) wenig
Hänger. 3. Die
Fliegenschnur kommt oft zuerst bei (oder auf) dem Zander
an. Diese
Methode brachte mir an überfischten Stellen guten Fangerfolg. Der
Schlüssel ist das gänzlich andere Bewegungsmuster der Fliege!
Unterm Strich hat sich Methode #2 (Skagitstyle) für viele Situationen
bis zu einer Tiefe von ca. 4 Metern durch gesetzt! Je nach Tiefe
verwende ich Sinkspitzen zwischen 2 und 4 Metern Länge. Wie man an
vielen meiner Zanderbilder unschwer erkennt, fing ich viele Zander in
der Dunkelheit. Genau hier bietet das Schnursystem im Skagitstyle die
Möglichkeit, die Fliege direkt am Zander kurz anzuheben und wieder
sinken zu lassen. Hingegen mit Methode #1 (schwere Sinkschnur + schwere
Fliege) macht die Fliege bei jedem Zug einen Satz gerade am Boden
entlang - weg vom Zander.
Meine Gerätezusammenstellung im
Skagit-Outfit:
Ruten für Schnurklasse 8: 22,5 Gramm Schwimmpart (7m Länge) kombiniert
mit 4 Gramm Sinktips (2-4m Länge in verschiedenen Sinkraten); Vorfach:
0,35-0,40mm Fluocarbon (1-2,5m Länge); Fliegen: 1,5 - 2,5 Gramm (Ja,
die lassen sich noch gut werfen!)
Neben den Zandern stellte ich auch in diesem
Herbst den Rapfen und Karpfen weiterhin erolgreich nach. Zander,
Karpfen und Rapfen stellen eine für uns Fliegenfischer sehr
interessante Mischung dar. Vielleicht
konnte ich auch Dich zu einem Versuch inspirieren!?
Herzlich
Euer
Bernd Ziesche
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