Im
Juni fuhr ich nach Neubrandenburg, um gemeinsam mit dem Angelprofi
Matthias Brauch auf Rapfen zu angeln. Matthias angelte mit der
Spinnrute und speziell für Rapfen gefertigten Wobblern, während ich den
Rapfen mit der Fliegenrute nachstellte. Gerade bei solchen Vergleichen
verschiedener Angelmethoden konnte ich oft sehr viel lernen! Matthias
kannte die besten Stellen für Rapfen sehr genau. Ebenfalls wußte
Matthias auch sofort, welchen Köder in welchem Bewegungsmuster die
Rapfen attackieren würden. Sehr fair: Matthias platzierte mich in eine
optimale Situation mit einigen starken Rapfen auf meiner äußeren
Wurfweite und ließ mir 15 Minuten Vorsprung. In dieser Zeit konnte ich
einen einzigen Anbiss provozieren, aber nicht verwerten. Matthias und
sein Freund Roy konnten hingegen direkt im Anschluß mit 4 Würfen 3
Rapfen erfolgreich landen - großartig und eindeutig! Ich entschloß
mich, dicht an die Rapfen heran zu schleichen, um zu sehen, ob und wie
diese auf meine Fliegen reagierten. Tatsächlich folgten die Rapfen
meinen Fliegen vielfach und drehten kurz vor der Fliege wieder ab. Am
Ende waren wir uns einig: Diese Rapfen waren nach dem Laichen noch
nicht wieder im Freßmodus, sondern verteidigten ihr Revier gegen alles,
was mit reichlich Druckwelle kreuzte. Trotz vorgeschaltetem Trichter
erzeugten meine Fliegen nicht genug Druckwelle. Klassische
Popperfliegen funktionierten hier im sehr langsam fließenden Wasser wie
gewohnt NICHT! Wieder zu Hause bastelte ich ausgiebig an einer direkt
unter der Oberfläche laufenden Popperfliege, welche jenen
Wobbler-Bewegungen sehr nahe kam. "Lieber Matthias, zieh dich warm an,
ich bin bald wieder da!" - doch dazu mehr in einem späteren Bericht.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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