Wenn
man Berichte über das Fliegenfischen auf Rapfen liest, so werden
zumeist relativ große Fliegen (insbesondere Popperfliegen) - und diese
in sehr schneller Führung - als besonders erfolgreich in Szene gesetzt.
Tatsächlich erlebte ich in den letzten Jahren so manch Situation beim
Fliegenfischen auf Rapfen, in denen mittelgroße und große
Rapfen-Fliegen selbst von wild raubenden Rapfen vollständig ignoriert
wurden. Auch in diesem Frühjahr konnte ich wieder einige kleinere
bis mittlere Rapfen mit eher kleineren Fliegen erfolgreich überlisten.
Ein Blick ins Maul zeigte mir - in diesem Fall waren es Rapfen aus der
unteren Elbe - dass die Rapfen allesamt Plattfischbrut (aus diesem Jahr
und Fingernagel-groß) gefressen hatten. Mein Ziel für dieses Jahr war
es, den größeren Elb-Rapfen auf die Schliche zu kommen. Nachdem ich die
Plattfischbrut als derzeitige Hauptnahrung erkannte, lag es nah, direkt
unterhalb und oberhalb der Plattfisch-Laichplätze (sandige, schlammige
und flache Bänke) zu befischen. Es galt, den Wasserstand im
Gezeitenbereich so abzupassen, dass möglichst viel Plattfischbrut
entlang der Abbruchkante mitgerissen wurde. Meine Fliegenwahl fiel auf
kleine Muster, die ich sehr langsam geführt mit der Strömung im
Mittelwasser (bei 30-100cm Tiefe) abdriften ließ. Der Fangerfolg
stellte sich unmittelbar ein. Hingegen die oft propagierte extrem
schnelle Führung brachte diesmal keinen einzigen Anbiss! Langsame
Führung und Fingernagel-große Muster brachten den gewünschten Erfolg.
Diesmal waren auch die größeren Rapfen interessiert. Ich bleibe weiter
dran - am Rapfen - und werde wieder berichten.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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