Küstenfischen: Meerforellen an der Oberfläche ausmachen


"Bei welchen Bedingungen kann man die meisten Meerforellen an der Wasseroberfläche ausmachen?"

Eine Frage, die von den meisten Küstenanglern mit: "Bei spiegelglattem Wasser natürlich!" beantwortet wird.

Tatsächlich allerdings zeigen sich die wenigsten Meerforellen bei glattem Wasser an der Oberfläche.
Meerforellen zeigen sich grundsätzlich nicht gerne an der Wasseroberfläche. Die meiste Zeit verbringen sie - zumindest im nahen Küstenbereich, im unteren Drittel der Wassertiefe. Dieses Verhalten ist nicht zuletzt durch die natürlichen Feinde wie z.B. Greifvögel bedingt.

Es gibt zwei besondere Situationen an der Küste, in denen sich die Meerforellen regelmäßig auch bei glattem Wasser gewollt an der Oberfläche zeigen:

1. Meerforellen, die nach dem Prozeß des Laichens noch nicht lange wieder im Meer sind. Diese Meerforellen befinden sich noch im Umstellungsprozeß vom Aufenthalt im Süßwasser zum Aufenthalt im Salzwasser. Sie "dümpeln" gerne einmal direkt an der Oberfläche umher, bevor sie langsam wieder ein aktiveres Verhalten - geprägt von regelmäßigen Fressphasen, annehmen.
Jene noch trägen "Absteiger" lassen sich selten durch unsere Köder verführen.

2. Meerforellen, die senkrecht aus dem Wasser springen, um sich zum Beispiel Meeresläuse abzuschütteln.
Hier gilt die alte Regel: "Meerforellen, die springen, beißen nicht!"
Sie trifft meistens zu.

Darüber hinaus zeigen sich die Meerforellen bei glatter Wasseroberfläche höchst selten ungewollt!
Die vielleicht einzige Ausnahme stellt eine jagende Meerforelle dar, die mitten in einen an der Oberfläche ziehenden Sandaalschwarm schießt.

Ist dahingegen die Wasseroberfläche übersäht mit großen Wellen, werden die Meerforellen regelmäßig von einer einzelnen besonders großen Welle - oder besser von deren folgendem Tal, überrascht!
Und genau in den besonders tiefen Wellentälern kann man oft einen oder gleich mehrere Meerforellenrücken ausmachen.
Da die Meerforellen grundsätzlich bei deutlich bewegter Wasseroberfläche das vergleichsweise erheblich bessere Beißverhalten zeigen, ist es wenig verwunderlich, dass man genau diese Meerforellen oft sofort zum Nehmen des Köders überreden kann.

Es erfordert einen gut geübten Blick, um die Meerforellen regelmäßig in den tiefsten Wellentälern ausmachen zu können. Doch mit einiger Übung kann man seinen Fangerfolg durch eben dieses Absuchen der Wellentäler und entsprechendes Ausmachen von Meerforellen deutlich steigern.

Wenn Sie also wieder einmal mit den Wellen an der Küste "tanzen", lassen sie sich ruhig öfters einmal vom Anblick der besonders tiefen Wellentäler verzaubern.

Manch Traumfisch könnte sich Ihnen offenbaren!
Ich wünsche Ihnen einen guten Wurf.

Herzlich Ihr und Euer
Bernd Ziesche




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