- Küstenfischen auf Meerforellen -
Meilensteine auf dem Weg zum Fangerfolg
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Viele
Jahre hielt sich sehr hartnäckig das Gerücht in der Fachpresse des
Merforellenangelns, dass man die Meerforellen zunächst im ersten
Schritt finden muß, um sie im zweiten Schritt sehr zielsicher und mit
einfachen Methoden fangen zu können.
Meerforellen wurden sehr oft als wahre Fressmaschinen des Meeres
bezeichnet.
Doch die Wahrheit sieht gänzlich anders aus.
Im Laufe der letzten 20 Jahre konnte ich meinen Fangerfolg
kontinuierlich steigern.
Ich beobachtete die Situation am Küstenwasser, analysierte,
schlußfolgerte und entwickelte immer neue methodische Ansätze, um
meinen Fangerfolg positiv zu beeinflußen. Insbesondere einige
Schlüsselerlebnisse brachten mich im Verständnis um das natürliche
Verhalten der Meerforelle oft einen deutlichen Schritt nach vorne.
Drei Punkte sind wesentlich, um viele unterschiedliche Verhaltensweisen
der Meerforelle verstehen lernen zu können:
1. Die Meerforelle hat in Abhängigkeit der Jahreszeit mit der
jeweiligen Wassertemperatur unterschiedlich viele und unterschiedlich
lange fressaktive und fressinaktive Phasen pro Zeiteinheit, welche ihr
Beißverhalten maßgeblich beeinflussen.
2. An welchem Punkt in ihrem >>Lebenszyklus
von frisch vom Laichen
zurückgekehrt, über im aktuellen Winter nicht laichend, bis hin zu kurz
vor dem Laichen sich die Meerforelle befindet, wirkt sich sehr
charakteristisch auf ihr jeweils stark unterschiedliches
Beißverhalten aus.
3. Die Meerforelle ändert mit zunehmender Größe ihr Fressverhalten
deutlich.
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Darüber hinaus gibt es
grundsätzlich deutliche Unterschiede im Verhalten der Meerforellen von
Region zu Region, und natürlich passt die Meerforelle ihr Verhalten
stets an die jeweiligen Bedingungen am Wasser an.
Zu diesen Bedingungen zählen z.B. Größen wie die Wellenbewegung, die
Wassertrübung, die Strömungsgeschwindigkeit, die Bodenstruktur usw..
Alle einzelnen Aspekte der unterschiedlichen Methoden für die vielen
verschiedenen Situationen entlang der Küste zu beschreiben, würde den
Rahmen diesen Beitrages um ein Vielfaches sprengen.
Deshalb stelle ich Ihnen nun die wesentlichen Meilensteine bezogen auf
das
Anpassen meiner Taktik an die häufigsten Verhaltensweisen der
Meerforelle vor.
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Die wesentlichen Meilensteine
1. Die
Einholgeschwindigkeit
In den meisten Situationen gilt:
Je schneller, desto erfolgreicher!
Sie erzielen folgende Vorteile:
a) Sie provozieren deutlich mehr Anbiße.
b) Die Meerforellen müssen vehementer zupacken.
c) Sie fühlen den Anbiß deutlich früher.
d) Sie setzen automatisch den Haken in dem Moment, in dem die
Meerforelle zupackt.
Oft gilt: Hat die Fliege das Sichtfenster der Meerforelle mehrfach zu
langsam durchquert, ist sie danach auch mit hohem Einholtempo nicht
mehr ansprechbar.
Im umgekehrten Fall vergraueln Sie die Meerforelle mit einer schnell
vorbeilaufenden Fliege zumeist nicht und haben danach mit der langsamen
Fliege durchaus noch eine Fangchance!
2. Die unregelmäßige
Geschwindigkeit beim Einholen
Bei monotoner Einholgeschwindigkeit folgen die Meerforellen dem Köder
oft nur. Erst durch das Variieren der Einholgeschwindigkeit entsteht
der vielfach zusätzlich notwendige Reiz auf die Meerforelle. Auch bei
insgesamt sehr hohem Einholtempo läßt sich die Geschwindigkeit
immernoch erfolgreich variieren!
3. Das Hakensetzen
Vermeiden Sie den Anschlag über die dafür zu weiche Fliegenrute.
Vielmehr strippen Sie quasi in den Fisch hinein, welcher Ihre Fliege
soeben genommen hat. Der direkte Zug über die Schnur ist erheblich
effektiver. Darüber hinaus bewahren Sie sich bei kurzen Fehlbissen den
optimalen Kontakt zur Fliege und halten somit die Fangchance beim oft
unmittelbar folgenden Nachfassen sehr hoch!
4. Die saubere
Präsentation - der gestreckte Wurf
Achten Sie unbedingt darauf, ihre Fliegenschnur möglichst sanft und
gestreckt abzulegen. Meerforellen lassen sich durchaus durch eine über
ihrem Kopf zusammenfallende Fliegenschnur aufscheuchen. Weiterhin
sollte die Fliege unmittelbar nach dem Aufwassern in Bewegung
gesetzt werden, denn die natürliche Nahrung flüchtet ebenfalls, sobald
die
Meerforelle auftaucht.
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5. Der Sofortkontakt zur Fliege
Sobald die Fliege auf der Wasseroberfläche aufsetzt, sollten Sie mit
dem Anbiß rechnen! Diesen allerdings erkennen Sie nur bei gutem Kontakt
zur Fliege.
Es gilt also: Der kürzere, aber gestreckte Wurf ist erfolgreicher als
der lange aber nicht gestreckte Wurf.
Ist der Wurf zu kurz, kommt die Meerforelle oft einen Augenblick später
auf Wurfweite. Haben sie einen Anbiß nicht erkannt, werden Sie diese
Meerforelle oft nicht mehr fangen können!
Ein Tipp: Die deutlich beschwerte Fliege streckt sofort nach dem
Aufwassern das Vorfach durch ihr rapides Sinkverhalten und wirkt
zusätzlich sehr echt!
6. Die passende Fliege
Die Fliege sollte auf den Zielfisch und dessen Verhalten ausgerichtet
sein. Darüber hinaus sollte sie bestimmten Anfoderungen möglichst gut
standhalten. Sehen Sie hierzu folgenden Beitrag: >>Hier klicken!
7. Das optimale
Schnursystem
Ich selbst favorisiere sinkende klare Schussköpfe in Verbindung mit
einer dünnen und ebenfalls sinkenden Schussleine. Klare Fliegenschnüre
werfen deutlich weniger Schatten über das Wasser und sind auch im
Wasser weniger auffällig.
Die Sinkgeschwindigkeit sollten Sie mit Ihrer persönlichen
Einholgeschwindigkeit für den jeweiligen Platz gut in Einklang bringen.
Die tief gefischte Fliege bringt oft deutlich weniger Drillverluste!
Eine dünne Schussleine führt zu weniger seitlichem Verdriften beim
Werfen am Wind und bringt häufig zusätzliche Wurfweite.
8. Die optimal gefischten
ersten Würfe
Befindet sich vor Ihnen eine Meerforelle in Beißlaune, wird sie
unmittelbar bei einem der ersten Würfe zupacken. Nicht selten passiert
dies bereits beim ersten Wurf! Deshalb sollten Sie bei den ersten
Würfen besonders konzentriert fischen. Einmal vergrault, überlisten Sie
die Meerforelle danach nicht mehr!
Ein sehr hohes Einholtempo über eine längere Zeit konstant zu fischen,
erfordert sehr viel Training. Nutzen Sie Ihre Chance bei den ersten
Würfen, und verlangsamen Sie erst danach das Einholtempo!
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9. Die Verwendung eines optimalen
Schnurkorbes
Die Verwendung eines Schnurkorbes bringt viele Vorteile mit sich. Wenn
der Schnurkorb allerdings nicht gut funktioniert, wirkt sich dies sehr
negativ aus!
Sehen sie hierzu: Hier
klicken!
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10.
Die Wurfweite
Die Wurfweite wird einerseits im Vergleich zu den anderen Meilensteinen
oft überschätzt. Und andereseits bringt zunehmende Wurfweite erhebliche
Vorteile für das schnelle Einholen der Fliege mit sich und birgt
natürlich manch Fangchance auf einen Fisch, der weiter draußen steht.
11. Das Gefühl für die
optimale Platzwahl
Hier spielt natürlich die langjährige Erfahrung die entscheidende
Rolle. Mit der Zeit bekommt man mehr und mehr ein Gefühl dafür, welche
Strukturen von Vorteil und welche eher von Nachteil sind.
Grundsätzlich ein Tipp: Beim Fliegenfischen sind oft die flacheren
Plätze die besseren! Denn je flacher das Wasser, desto besser das
Beißverhalten der Meerforelle. Und bei der vergleichsweise relativ
langsam geführten Fliege ist dies von entscheidendem Vorteil.
12. Das Erkennen von
besonderen Situationen
In manchen Situationen kann zum Beispiel auch eine langsam geführte
oder eine mit der Strömung abtreibende Fliege den gewünschten Erfolg
bringen. Zum Erkennen und richtigem Einschätzen von besonderen
Situationen bedarf es natürlich auch einer großen Erfahrung. Mein Tipp:
Wenn die Standardmethode keinen Erfolg bringt, probieren Sie etwas
neues!
13. Das Fischen auf den
Zielfisch ausrichten
Wenn Sie z.B. die große blanke Meerforelle, welche sich vorwiegend von
Sandaalen und Heringen ernährt fangen wollen, bedarf dies einer anderen
Taktik als dies für das Fangen einer Meerforelle im Laichkleid der Fall
ist. Hier gilt es, das jeweilige Fressverhalten unterscheiden zu
lernen und die Angelmethode entsprechend anzupassen.
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14. "Agressiv" waten
Viel wichtiger als die reine Wurfweite ist es an vielen Stellen,
bis an Abbruchkanten oder vorgelagerte Steine und Riffe heran zu waten.
Oftmals finden sich Wege, wie man doch noch deutlich weiter raus
waten und somit mehr attraktive Wasserfläche befischen kann!
15. "Harte Bedingungen"
schätzen lernen
Die besten Meerforellen werden oft bei stärkeren Winden und dadurch
deutlich bewegter Wasseroberfläche gefangen. Gerade beim Fliegenfischen
bringt dies einige Schwierigkeiten mit sich, mit denen man umzugehen
lernen sollte.
Es gibt zum Beispiel verschiedene Möglichkeiten, wie man auch mit Wind
auf die Wurfhand erfolgreich fischen kann. Und: Scheuen Sie nicht die
Welle, denn sie führt manch Traumforelle mit sich!
Letztlich gilt es immer die eigenen Möglichkeiten mit seinem Gerät und
der jeweiligen Situation am Fischwasser möglichst optimal in Einklang
zu bringen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige wertvolle Anregungen für das
Optimieren Ihren Fangerfolges mit auf den Weg geben.
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Auch,
wenn bei all der Schönheit der Küstenlandschaft die Meerforelle oft zur
Nebensache wird, bleibt sie doch die vielleicht schönste Nebensache
unserer Angelei!
Ich
wünsche Ihnen eine erfolgreiche Fischwaid und eine besonders schöne
Zeit am
Fischwasser.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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