In
vielen norddeutschen Gewässern bildet sich die Unterwasservegetation im
Winter so stark zurück, dass die Karpfen kaum etwas zu fressen finden.
Die Karpfen liegen in dieser Jahreszeit vielfach die meiste Zeit nahezu
regungslos am Grund und verbrauchen so möglichst wenig Energie. Dieser
Winter war insgesamt eher milde und blieb zumeist über Null Grad
Celsius, wodurch die Karpfen vielfach bereits im März und April wieder
in die erste Freßlaune übergingen. Insbesondere an den sonnigen Tagen
konnte ich mit der nach Grünalgen aussehenden Fliege einige starke
Karpfen fangen. Weitere gute Karpfen konnte ich mit der Schwammfliege
(Brot imitierend) überlisten. Die Schwammfliege funktionierte wie
gewohnt nur dort, wo die Karpfen ein Enten füttern gut kannten. Einmal
gehakt, flüchteten die Karpfen - typisch für die vegetationsarme
Jahreszeit, oft über lange Strecken. Bei der Fluchtgeschwindigkeit
spielte die Wassertrübung die größte Rolle. Je sichtiger das Wasser
war, umso rasanter fielen die Fluchten aus. Karpfen testen
grundsätzlich vieles, was vor ihrer Nase ins Waser fällt und langsam
absinkt. Genau dies können wir Fliegenfischer uns sehr gut zu Nutze
machen und
so viele Karpfen zum Nehmen unserer Fliegen verführen. Solange die
Seerosen noch am Grund lagen, konnte ich meine Fliegen an
0,18mm Vorfachstärke direkt vor die Karpfen präsentieren. Ein großer
Karpfen, der die schwimmende Fliege mit einem lauten Schlürfen von der
Oberfläche saugte, blieb DAS Highlight für mich. Genau einen solch
herrlichen Anbiss wünsche ich auch euch!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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