In
diesem Jahr erreichten mich viele Emails mit Fragen zum Fliegenfischen
auf Karpfen. Ein Schwerpunkt war die Frage nach dem "Warum drehen die
Karpfen ab und nehmen meine Fliege nicht?" Es sei verraten, auch mir
passierte dies in der Vergangenheit sehr oft - nämlich gerade bei den
großen (vorsichtigeren) Karpfen. Ein wesentlicher Schlüssel zum
Fangerfolg war hier die exakte Präsentation der passenden Fliege mit
dem "First Cast". Bekam der Karpfen einmal die Chance, die Gefahr zu
erahnen, so war die Fangchance zumeist für mindestens einen Tag
vergeben. Bei der Präsentation empfahl es sich, nicht die Fliege am
Karpfen abzulegen, sondern den Karpfen zur Fliege kommen zu lassen.
Letzteres war sehr oft ein "Gamechanger"! Welche Karpfen-Fliege nun die
Beste war, hing davon ab, was die Karpfen im jeweiligen Gewässer fraßen
und womit viel gefischt wurde. Das Fischen von Fliegen, die einen eher
neuen Köder imitierten, war ebenso erfolgreicher, wie das Anbieten der
Fliege in einer Tiefe, in der die meisten Karpfenangler ihre Köder
nicht präsentierten. Im Falle von einem hohen Befischungsdruck durch
Boilie-Anglern war die Schwimmbrotfliege - wie auch andere an der
Oberfläche angebotene Fliegen, oft erheblich erfolgreicher als die
grundnah präsentierte Karpfen-Fliege unter dem Bissanzeiger. Der
Befischungsdruck wirkte sich weiterhin sehr prägend auf die Fresszeiten
der Karpfen aus. Am besten fischte ich zu der Zeit, wo das Gewässer
eher frei von Karpfen-Anglern war. Die Karpfen waren zu jenen Zeiten
deutlich unvorsichtiger. Ich wünsche Euch einen guten Fang - mir
gelang er in diesem Sommer einige Male.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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