Das
Fliegenfischen auf Karpfen gehörte auch in diesem Spätsommer wieder zum
festen Bestandteil meiner fischereilichen Aktivitäten. Nachdem ich mich
bereits einige Jahre intensiv mit den Karpfen und ihren
Nahrungsgewohnheiten beschäftigt hatte, stellten sich schnell solide
Fangerfolge ein. Allerdings galt es beim Befischen der gleichen
Gewässer, meine Strategien jährlich zu verändern. Ein Karpfen, der
einmal gefangen wurde, war mit der gleichen Strategie sehr viel
schwieriger ein zeites Mal zu fangen. Da es immernoch sehr wenige
Fliegenfischer gab, die dem Fliegenfischen auf Karpfen nachgingen,
fischte ich an den meisten Gewässern als Fliegenfischer außer
Konkurrenz. Tatsächlich fing ich gerade die größeren (älteren) Karpfen
deutlich erfolgreicher als die meisten Karpfenangler mit alternativen
(Naturköder basierten) Methoden. Viele Fliegenfischer dachten beim
Fliegenfischen auf Karpfen unweigerlich an das Präsentieren der Fliege
an der Wasseroberfläche. Jedoch waren die Karpfen oft einfacher zu
fangen, wenn man die Spuren lesen konnte, die sie bei der
Nahrungsaufnahme am Grund hinterließen. Letzere Situation kamen
Wetter-bedingt in diesem Sommer ganz erheblich öfter vor. Dieser Sommer
war ein Garant für trübes Wetter! Mir war es mittlerweile in meinen
Hausgewässern möglich, die Karpfenart (Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen
oder Graskarpfen) am Blasenmuster beim Gründeln zu identifizieren. Dies
verschaffte mir zumeist den entscheidenden Vorteil bei der Wahl der
Strategie. Ob sich meine Beobachtungen auf alle Karpfen-Gewässer
übertragen ließen, konnte ich (noch) nicht sicher sagen. Ich blieb
natürlich dran an den Karpfen!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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