Erlebnisbericht
"Fliegenfischen auf Zander 2014" |
Das
Angeln mit dem Gummifisch auf Zander gehört in Deutschland zu den
populärsten Angelarten. Hingegen das Fliegenfischen auf Zander findet
bisher sehr wenig Beachtung. Es scheint, als wäre der Fokus Zander
insbesondere dort sehr klein, wo es die für das Fliegenfischen bereits
erheblich populäreren Fischarten wie Lachs & Meerforelle, Hecht
& Barsch, Rapfen & Aland, Forellen & Äschen und selbst
Karpfen gibt.
Über das Fliegenfischen auf Zander lese und höre ich sehr selten etwas.
Die wenigen Informationen sind zumeist obendrein sehr dünn. Konkrete
Taktiken oder gar Details zum optimalen Fliegentuning sind überwiegend
Fehlanzeige.
Eine Schwierigkeit liegt auf der Hand: Die Zander stehen hauptsächlich
sehr dicht am Grund. Und am liebsten stehen sie genau dort, wo es
reichlich Hänger gibt, nämlich gewissermaßen mitten in größeren
Steinpackungen. Wenn hier auch noch eine deutliche Strömung über die
Packung fließt, sind Hänger im Minutentakt erst einmal kein Problem!
Ein Gummifisch ist sicherlich etwas leichter (und vor allen Dingen
kostengünstiger) neu montiert als eine gute Zanderfliege, die man
selbst gebunden hat.
Das Fliegenfischen auf Zander stellt also durchaus eine Herausforderung
an die Geräteabstimmung dar. Und genau hiermit befasse ich mich derzeit
intensiv.
Nicht alle Zandergewässer stellen natürlich solch hohe
Herausforedrungen. Und so gibt es z.B. in Schleswig-Holstein eine
Reihe von (Elb-)Vorflutern, deren Grund zwar teils leicht steinig,
nicht aber mit großen Steinen übersäht, ist. Hier funktioniert das
Fliegenfischen je nach Tiefe zumeist mit einer Schwimmschnur oder einer
Sinktip am besten.
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Vorfachspitze verwendet man am besten ein Nylon (oder besser noch
Fluocarbon)
Monofil in der Stärke 0,30-0,35mm. Sind Hechte
zugegen, empfiehlt sich der Einsatz von Stahl bzw. Titan. Solange das
Stahlvorfach nicht zu dick ist, sind die Zander in der
Regel nicht allzu scheu - zumal Zander ohnehin das deutlich trübe
Wasser bevorzugen.
Im Falle der Fliege hat sich das Vorschalten einer Tungstenperle in
Kombination mit einer "Disc" (Scheibe wie man sie von vielen
Tubenfliegen kennt) gut bewährt. Mit solch einer Fliege läßt sich der
Grund ähnlich wie mit dem Gummifisch SANFT abklopfen.
Sanft? Ja, ich lasse meine Fliege gerne sehr sanft über den Grund
hüpfen. Der Zander saugt sie ggf. sogar direkt vom Grund hoch bzw. ein.
Die Disc sorgt zusätzlich für etwas Druck, um die Fliege zusätzlich
bemerkbar zu machen. Ebenso kann man je nach Gewässergrund auch zu
einer Sinkschnur in
Kombination mit einer auftreibenden Fliege greifen. Diese Kombination
kann teilweise zu deutlich weniger Hängern führen und bringt immernoch
guten Fangerfolg.
Derzeit tüftel ich an einer Fliege, die nicht so schnell in den
Steinpackungen hängen bleibt, wie dies der typische Gummifisch tut. Und
zugleich sollte sie natürlich dennoch über genau jene Steine tanzen
dürfen - besser müssen. Mal sehen, was mir einfallen wird. Ich werde zu
gegebener Zeit berichten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an
Florian, der sich im Hamburger Elbbereich deutlich besser auskennt als
ich und
mich mit guten Tipps vor Ort und einigen inspirierenden Fängen zu
motivieren wußte.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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