Erlebnisbericht
"Meerforellenfischen an der schwedischen Küste 2011 Teil 1"
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Nachdem
viele einheimische Angler entlang der südschwedischen Küste ihre
Fangzahlen im vorangegangenen - sehr kurzen - Frühjahr als "die
niedrigsten
seit den letzten 20 Jahren" einstuften, lag die Hoffnung dieses Jahr
zunächst auf einem milderen Winter und einer vergleichsweise längeren
Frühjahresangelei auf die Meerforelle.
Bei 3-4°C Wassertemperatur kommt die Meerforellenangelei an der
südschwedischen Küste für gewöhnlich in Fahrt, während sie mit dem
Eintreffen der Hornhechte Anfang Mai bei ca. 8-10 °C Wassertemperatur
beinahe abrupt von einem auf den
anderen Tag wieder endet.
Nachdem der Winter allerdings zum dritten Mal in Folge vergleichsweise
hart und vor allen Dingen sehr lang ausfiel, hofften viele Küstenangler
auf eine zumindest reichhaltige - wenn auch kurze - Frühjahresangelei.
Die Wassertemperatur lag Anfang April noch deutlich unterhalb von 3°C,
und entsprechend träge verhielten sich die Meerforellen. Im Laufe der
ersten
Aprilwoche stieg die Temperatur auf 3-4°C an, und sofort zeigten sich
auch die ersten guten Fänge!
In den meisten Frühjahren kommen in Südschweden auf eine feiste blanke
Meeerforelle 9 schlanke Meerforellen, die - verhältnismäßig frisch vom
Laichen aus ihrem
Heimatfluß zurück - langsam wieder mit der Nahrungsaufnahme beginnen.
Nicht so
in diesem Jahr.
Schnell wurde klar, die schlanken Meerforellen waren nicht ansatzweise
in gewohnter Zahl verteten, während hingegen die feisten blanken
Meerforellen in fairer Zahl vertreten waren.
Kaum angekommen, gingen uns gleich zu Beginn mehrere gute blanke
Exemplare an die Fliege.
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Verglichen mit den durchschnittlichen Fängen aus den letzten 20 Jahren
fielen die Fänge im Laufe dieser Woche deutlich unterdurchschnittlich
aus. Allerdings hatten wir das nötige Glück und konnten die eine oder
andere tolle blanke Meerforelle verführen.
Wesentlich üppiger hingegen fiel diesmal der Wind aus.
Südschweden ist unter windigen Verhältnissen kein leichtes Revier, und
die vielfach großen Steine halten so manch Herausforderung bereit!
Die Temperatur stieg im Laufe der Woche weiter an. Wie in den meisten
Frühjahren kommen genau in dieser frühen Phase oft die besten
Meerforellen ins flache Küstenwasser. Doch sehen Sie selbst!
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Eine alte Küstenregel lautet:
"Je größer die Welle, desto feister die Forelle!"
Glauben Sie nicht?
So einfach es auch klingen mag, so wahr ist dies in Südschweden
zumeist!
Die besten Fische fingen wir häufig im Aufkommen oder im Abklingen
eines deutlichen Sturmtiefs. Wenn die Bedingungen gerade noch fischbar
waren, war die Fangchance auf einen echten Silberbarren am größten.
Keine Frage, etwas weniger Wind und Wellen als in dieser Woche wäre
auch mir sehr willkommen gewesen. Doch das Wetter können wir
Menschen zum Glück noch nicht einstellen!
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Auch
die folgende Woche war primär von durchwachsenem Wetter mit reichlich
Wind
gekennzeichnet. Die Wassertemperatur stieg weiterhin deutlich an.
Dies versprach eigentlich sehr üppige Fänge!
Doch wie auch entlang all der anderen Strände rund um die Ostsee hatte
der lange und sehr kalte Winter beinahe sämtliche Kleinstnahrung
schlicht vernichtet.
Ich hatte selten ein derart leeres Uferwasser erlebt!
Viele Meerforellen ziehen sich in dem Fall weiter nach draußen ins
tiefere Wasser zurück, um dort nach Nahrung zu suchen. Die großen
Schwärme an Meerforellen, welche vom Laichen zurück kehrten, blieben
weiterhin schlicht aus.
Dafür aber brachte manch Welle immer wieder die eine oder andere feiste
blanke Meerforelle mit sich. Einige dieser Traumfische gingen uns
leider verloren - natürlich gewissermaßen das Salz in unserer Suppe!
Zweifelsohne eine besonders gesalzene Lektion, wenn es sich dabei um
den
einzigen Fisch der Woche handelt!
Unterm Strich konnten wir uns einige tolle Meerforellen erarbeiten.
Insgesamt stand diese Woche gewissermaßen unter dem Motto: "Klasse
statt Masse"!
Zum Ende der zweiten Woche hatten wir eine optimale Wassertemperatur,
und dennoch zeigten sich immernoch keinerlei Garnelen, Tangläufer oder
kleine Futterfische im flachen Uferwasser. Dementsprechend blieb es
auch bei den wenigen guten Fängen.
Vielen Dank Euch allen für diese wieder einmal unvergeßliche gemeinsame
Zeit am Wasser!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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