Erlebnisbericht
"Lachsfischen Skjern Au vs. Meerforelle Küste 2015"
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"Meerforellenfischen
ist ein Spiel, und Lachsfischen, das ist ein Kampf!" - so mein Freund
Peo aus Stockholm, den ich vor über 20 Jahren beim Lachsfischen an der
Gaula in Norwegen traf. Wie Recht er hiermit hatte, lernte ich in den
folgenden zwei Jahrzehnten bestens kennen. Die meisten Lachsangler
fangen tatsächlich innerhalb einer Woche keinen Lachs und brauchen im
statistischen Mittel gute zwei Wochen für den Fang eines Lachses. Diese
zwei Wochen beinhalten täglich 8 Stunden (und länger) des
Lachsfischens, um den Fangerfolg erfolgreich zu forcieren. Man kommt
schnell dahinter, welch Kampf mit seinem inneren Selbst man sich
ausgesetzt hat. Doch eines bleibt am Ende stets sicher: "Wenn der Lachs
beißt, ist ALLES egal!" Im Bruchteil einer Sekunde hat man den
vorangegangenen Kampf und die Strapazen des Wartens und Hoffens
vergessen und schwebt in einer emotional anderen Welt. Es ist das
Schweben in dieser Welt, welches uns Lachsangler immer wieder aufs Neue
in seinen tiefen Bann zieht.
Aller Anfang ist schwer - das gilt ganz besonders für das Lachsfischen.
Diesen Einstieg zu erleichtern, war meine Mission auf der diesjährigen
Reise zur Skjern Au in Dänemark. Bestens geplant erlebten die
Wurfschule, das Fliegenbinden zusammen mit den dänischen Spezialisten
Marc Skovby und Torben Thinggaard, das Unterrichten der
unterschiedlichsten Taktiken auf den Lachs, sowie unsere sehr exklusive
Unterkunft mit Vollverpflegung und eigenem Forellensee, sowie einer
(zusätzlich zu unserer Lachslizenz) eigenen Hausstrecke an der Skjern
Au. Insgesamt hatten wir eine tolle Woche mit vielen Highlights. Doch
der Lachs blieb diesmal aus!
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Wir
fischten jeden Tag zwei "Schichten" von jeweils 4-5 Stunden - eine
morgens und eine spät nachmittags. Einen Lachs durfte ich - einer
dänischen Anglerin helfend - in den Händen halten. Ein
herrlicher Moment der gemeinsamen Freude, welcher uns mit viel Hoffung
erfüllte! Insgesamt wurden in dieser Woche trotz perfekter
Wasserbedingungen (steigendes und fallendes Wasser) sehr wenig Lachse
in der Skjern Au gefangen. Wie bewegend das emotionale Wechselbad der
Gefühle ausfällt, wenn ganz unerwartet und urplötzlich ein starker,
besonderer Fisch unsere Fliege nimmt, sollte Manja direkt im Anschluß
an unsere Lachsreise beim Meerforellenfischen an der dänischen
Ostseeküste erfahren.
Nach einem zunächst harten Kampf mit dem auflandigen Wind konnte Manja
ihre erste Meerforelle (mit ca. 45cm) erfolgreich zurück setzen. Ein
großartiger Moment, den wir niemals vergessen werden! Am nächsten
Morgen hakte Manja eine erheblich größere Meerforelle und verlor diese
nach kurzer Zeit wieder. Die Enttäuschung war groß und die Freude vom
Vortag für einen Moment verschwunden! Auch meine Worte, "dass solch
Verluste das Salz in unserer Suppe sind", konnten wenig aufmuntern.
Allerdings meine Ansage, "dass man den Verlust eines großen Fisches gut
verkraftet, wenn man einen noch größeren gefangen hat", nahm Manja sehr
wörtlich und landete tatsächlich noch eine weitere Meerforelle von
wirklich stattlicher Größe (mit knapp 60cm). Emotionen pur - die Tränen
der Freude floßen. Was für ein unvergeßliches Wechselbad der Gefühle
nach einer Woche des Lachsfischens ohne Biß!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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