Reisebericht
"Hecht- & Zanderfischen auf Rügen im Mai 2015"
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Mit
dem Fliegenfischen auf Hechte habe ich mittlerweile mehr als 5000
Stunden verbracht. In dieser Zeit konnte ich sehr viel über das
Verhalten der Hechte, sowie der optimalen Anpassung meiner
jeweils fischereilichen Strategie auf die unterschiedlichsten
Situationen lernen. Mit dem Fliegenfischen auf Zander habe ich deutlich
weniger Zeit verbracht. Um den Zandern dennoch möglichst gut auf die
Schliche zu kommen, suchte ich den Erfahrungsaustausch mit den
bekanntesten europäischen Zanderexperten im Bereich Spinnfischen. Im
Bereich Fliegenfischen sind mir bisher keine wirklichen Experten
bekannt. Auch im Internet findet man kaum fundiertes, strategisches
Wissen über das Fliegenfischen auf Zander. Einer der wesentlichen
Schlüsselpunkte war für mich das Design verschiedener Fliegen für die
typisch unterschiedlichen Situationen: Große Steine, kleine Steine,
Steinpackungen (Schrägen), tagsüber oder nachts - und das Ganze mit
oder ohne Strömung bei unterschiedlichen Tiefen. Speziell für Rügen
brauchte ich eine Fliege, die schnell zu Boden geht (deutliche
Kopfbeschwerung), und bei der ich den Haken austauschen kann
(Tubenfliege). Weiterhin sollte die Fliege am Boden (im stehenden
Wasser) senkrecht stehend verharren können und dabei den Einzelhaken am
oberen Ende der Fliege halten. Die entsprechende Tubenfliege (auf
Kupfertube gebunden) findet sich im nächsten Bild. Diese Fliege galt es
nun 5cm-weise mit kleinen, deutlichen Rucken - gefolgt von Pausen -
direkt am Grund des zu dieser Jahreszeit sehr trüben Boddens
(Sichtweite von ca. 20cm) zu präsentieren. Am ersten Tag erschwerte der
Wind an unserer besten Zanderstelle das optimale Kontakt-halten zur
Fliege. Ein Muß beim Zanderfischen!
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Im
Gegensatz zum Hechtfischen erfolgen viele Zanderbisse nämlich eher
sanft, so daß diese leicht UNBEMERKT an einem vorbei ziehen können.
Windbedingt entschieden wir uns deshalb am ersten Tag für das
Hechtfischen. Eine gute Entscheidung, die sich mit einigen tollen
Hechten bezahlt machte!
An unserem zweiten und letzten Tag lag unser Fokus (bei deutlich
besseren Windbedingungen) wieder ganz auf den Zandern. Diese waren
allerdings nach dem Laichen noch nicht ganz im sommerlichen Freßrevier
eingetroffen. Diese Information bekamen wir von zwei einheimischen
Zanderexperten, die beide nahezu jeden Tag auf Zander fischen.
Und in der Tat ließ der Zander lange auf sich warten. Unsere
Tubenfliegen ließen sich wie geplant sehr erfolgreich hängerfrei und
SEHR grundnah (hinter der Sinktipschnur) fischen. Natürlich kann man
auch eine auftreibende Fliege hinter der schweren Sinkschnur
präsentieren. Wir wollten allerdings aufgrund des extrem trüben, grünen
Wassers die Zander wach KLOPFEN und vertrauten deshalb unseren deutlich
abwärts jiggenden Fliegen. Am Ende sahen wir mehrere Spinnfischer mit
Twistern und Gummifischen und einige Köderfischangler den Zandern
nachstellen. Der einzige Zander allerdings verfiel einer unserer
Tubenfliegen. Ein toller Abschluß von zwei herrlichen Angeltagen auf
Rügen. Über das Fliegenfischen mit der auftreibenden Fliege werde ich
in meinem nächsten Zanderbericht mehr verraten. Ich hoffe wir lesen uns
schon sehr bald wieder. Denn wir werden dran bleiben an den Zandern!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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