Für Einsteiger & Fortgeschrittene...

Erlebnisbericht "Fliegenfischen am längsten Fluss Norwegens - der Glomma"
Wohin sollte man reisen, wenn man Trockenfliegen- fischen, Nymphenfischen und Streamerfischen - also u.a. die klassische und ursprüngliche Art des Fliegenfischens erleben möchte? Die meisten deutschen Fliegenfischerinnen und Fliegenfischer denken hierbei zunächst an die Richtung Süden, nämlich Slowenien, Öststerreich, Italien oder einfach den Süden Deutschlands mit Flüssen wie z.B. der Traun. Kaum jemand denkt spontan an den hohen Norden. Doch genau dort befindet sich der längste Fluß Norwegens, die Glomma. Die Glomma bietet scheinbar unendliche Weiten des Äschen- und Bachforellenfischens. Einige besonders schöne Strecken der Glomma führen zusätzlich durch ein wahres Paradis herrlichster Natur - bestehend aus vielen verschiedenen und zum Fliegenfischenen bestens geeigneten Gewässern.









Und genau in ein solches Gebiet der Glomma führte es uns Mitte Juni. Kaum angekommen, konnte Andrej nach kurzer Einweisung binnen Minuten seine erste Äsche mit der Nymphe überlisten.
In den folgenden Stunden fingen wir gleich mehrere tolle Äschen bis deutlich üer 40cm Länge.
Wir fischten mit der Trockenfliege und mit der Nymphe.
Das Fischen mit der Trockenfliege brachte zunächst eher spährliche Fänge, während unseren Nymphen eine Äsche nach der anderen nicht widerstehen konnte.
Später fuhren wir an einen Bergsee auf 800m Höhe. Unser Zielfisch war hier der Hecht. Doch an diesem Tag war es lausig kalt und entsprechend typisch träge war das Beißverhalten der Räuber. Die Optik diesen einmalig schönen Sees mit all seinen Zuläufen entschädigte uns gebührend für die ausbleibeneden Bisse.


Den nächsten Tag verbrachten wir wieder an der Glomma. Die vielen Äschen waren unser ständiger Begleiter in herrlichster Natur.
Das ganz besondere Merkmal diesen Flusses der Superlative ist die oft auf ganzer Flussbreite bewatbare geringe Wassertiefe.
Flüsse mit einer Breite von über 100m sind in den meisten Fällen nur im Randbereich vom Ufer aus befischbar.
Die Glomma besticht hier durch unendliche Weiten besten Fischwassers.
Wir standen mitten im Fluss, und um uns herum stiegen die Äschen und hier und da auch eine schöne Bachforelle.
Im Laufe des Tages stand das Binden einiger Nymphen auf dem Plan.







Und so konnte Andrej wenig später bereits seine erste Äsche auf eine selbstgebundene Fliege überlisten.

Auf der Wiese gab es am Nachmittag ein Wurftraining, um später am Wasser die optimale Drift der Fliege erzielen zu können.

Es dauerte nicht lange, und der Fangerfolg stellte sich auch für Andrej sehr kostant ein!





Die allermeisten unserer Fänge entließen wir unbeschadet wieder in ihre Freiheit. Das Fischen auf der von uns gewählten "Fly only" - Strecke hatte eine maximale Entnahme von 2 Fischen pro Tag zur Folge.
Wir durften jeder einen Fisch zwischen 35 und 40cm Länge entnehmen. Die größeren Äschen sollten also geschützt werden.
Eine der hohen Qualität des Fliegenfischens auf jener Strecke der Glomma sehr zuträglichen Regelung, wie wir befanden.
Dem Erlebnis der fangfrischen Äsche am Lagerfeuer stand also nichts entgegen, während gleichermaßen gerade die großen Äschen geschützt wurden.






Um gezielt den Bachforellen nachzustellen, entschieden wir uns für eine Nacht ganz im Zeichen des Streamerfischens.
Mit dieser Methode des Fliegenfischens standen die Fangchancen auf große Äschen und Bachforellen besonders gut im Kurs.
Andrej konnte bereits nach wenigen Würfen die erste gute Äsche für seinen zuvor gebundenen Streamer begeistern.
Und auch die ersten Bachforellen ließen tatsächlich nicht lange auf sich warten. Diese stellen sich des Nachtens oft an die Kanten von flachen Bänken zu tiefen Löchern, um dort kleine Fische zu rauben.



Am nächten Morgen trafen wir uns mit Hein van Aar, welcher das gesamte Fliegenfischen-Programm auf dieser Strecke der Glomma vor einigen Jahren ins Leben gerufen hatte.
Ein zweistündiges Wurftraining im Austausch gegen einige wertvolle Tipps zum Hechtangeln in der Region waren die Folge.
Im weiteren Verlauf des Tages fischten wir wieder sehr erfolgreich auf die Äschen der Glomma.






Andrej entwickelte sich zunehmend zu einem Experten des Nymphenfischens und konnte  mehrere  gute Äschen mit seiner Nymphe verführen.
Insgesamt fingen wir an diesem Nachmittag um die 40 Äschen, von denen etliche die 40cm Marke überschritten hatten.


Andrej konnte zusätzlich eine wunderschöne Bachforelle mit seiner Nymphe überlisten!
Doch sehen Sie selbst...






Der nächste Tag brachte etwas milderes Wetter mit sich, und so entschieden wir uns für einen zweiten Versuch des Fischens auf die Hechte in jenem hoch gelegenen Bergsee.
Diese Entscheidung erwies sich bereits nach kurzer Zeit als goldrichtig.
Wir fingen Hecht auf Hecht. Die unbeschreiblich schöne Natur rundete diesen Tag zu einem der schönsten ab, die ich - und so bewertete ihn auch Andrej, je erlebt hatten.



Wir konnten etliche Hechte mit teils guten Größen fangen. Alle Hechte zeigten sich sehr kampfstark und überraschend wild.
Besser hätte dieser Tag nicht laufen können.

Vieler Worte bedarf es hier nicht...









Ein Hecht jagte den Nächsten.






Am Ende des Tages hatten wir 20 Hechte kontaktiert und nicht wenige davon auch sicher gelandet.


Ausklingen ließen wir den Tag mit einigen Äschen der Glomma direkt vor unserer Unterkunft.






Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Glomma mit ihren Äschen und Bachforellen, wie auch ihrer reichhaltigen Insektenwelt.
Der hohe Fangerfolg mitsamt etlicher Doppeldrills wurde zu einer Art schönsten Nebensache des Tages inmitten der herrlichsten Natur.













Zusammen mit der Mitternachtssonne traf auch Wolf ein, der es - kaum angekommen, nur schwer abwarten konnte, seine erste Äsche zu fangen!
Nach einigen wenigen Stunden Schlaf war es soweit, und auch Wolf konnte nach kurzer Einweisung bereits seine erste Äsche zum Nehmen seiner Nymphe verführen. Ein perfekter Start mit einer herrlichen Äsche.





Es folgten etliche weitere gute Äschen, die wir diesen Tag überlisten konnten.
Um für den nächsten Tag gut gerüstet zu sein, entschieden wir uns am späten Nachmittag für das Binden von Hechtstreamern.





Der >> Pikeflash stand auf dem Plan!

Ein Streamer, welcher sich bereits an vielen Orten als DIE Hechtfliege erwiesen hatte.







Am nächsten Morgen fuhren wir erneut zu jener Kette von Bergseen, um den Hechten nachzustellen.
Das Wetter war sehr milde, und die Hechte ließen nicht lange auf sich warten. Jeder von uns konnte mindestens einen Hecht überlisten! Darunter Exemplare bis knapp 1m Länge!
Wolf fing bereits nach kurzer Zeit seinen ersten Hecht überhaupt.
Was für ein Moment!











Während wir an diesem Tag eine herrliche Fischerei auf Hechte erlebt hatten, sollte der kommende Tag im Zeichen der Bachforelle stehen. Wir entschieden uns für den Ausflug an einen kleineren Zufluss der Glomma. Ein Fluss, der optisch nicht attraktiver sein könnte.
Für die anschließende Nacht planten wir, die Glomma mit dem Streamer auf große Äschen und Bachforellen zu befischen.
An der Vangröfta - jenem Nebenfluss der Glomma, konnten wir zunächst nur kleinere Bachforellen fangen.
Allerdings war das Naturerlebnis hier von unschätzbarem Wert.
Das nächtliche Fischen mit dem Streamer in der Glomma hatte schnell eine Art "Nachtfieber" in uns dreien ausgelöst. Und dies lag nicht zuletzt an den tollen Fängen jener Nacht! Doch sehen Sie selbst...









Binnen kurzer Zeit fingen wir mehrere schöne Bachforellen in teils beachtlichen Größen neben mehreren starken Äschen mit bis zu 48cm Länge!









Und auch Wolf konnte promt seine erste Bachforelle überhaupt fangen.
Was für eine Woche!




Der nächste Tag stand wieder im Zeichen des Äschenfischens in der Glomma.
Wir fischten sehr erfolgreich mit der Trockenfliege, der Nymphe und dem Streamer.
Insbesondere das Nymphenfischen stromauf brachte uns einen hohen Fangerfolg mit etlichen sehr guten Äschen jenseits der 40cm Marke!.








Vom "Nachtfieber" angesteckt, konnte ich in der kommenden Nacht nicht schlafen, und fing erneut einige herrliche Äschen mit dem Streamer.



Der nächste Tag stand zunächst ganz im Zeichen der Wurfschule, bevor es danach zur Umsetzung des Wurftrainings an die Glomma ging.
An diesem Tag fischten wir besonders mit der Trockenfliege zunehmend erfolgreicher. Das Wetter war wärmer geworden, und es schlüpften mehr und mehr Köcherfliegen.







Manch Doppeldrill wurde beinahe schon zur Routine!


Wolf konnte an diesem Tag seine ersten Fische mit der Trockenfliege überlisten und war sofort schwer begeistert.



Am Ende verfiel er gewissermaßen selbst einer Art "übergroßen Trockenfliege", welche sich ihren Weg durch das Tal der Glomma suchte.





Wir fingen an diesem Tag deutlich über 50 Äschen!
Und nicht wenige davon wiesen eine beachtliche Größe auf.

Die kommende Nacht stand erneut im Zeichen des "Nachtfiebers"!

Und tatsächlich sollte es eine unvergeßliche Nacht des Fischens auf Bachforellen und wirklich große Äschen werden.
Wir fingen 12 gute Bachforellen in sehr kurzer Zeit.

Abgerundet wurde diese Nacht von einem der intensivsten Sonnenaufgänge, welche ich je fischen konnte!
Sehen Sie selbst...






Nach einigen Stunden Schlaf entschieden wir uns für einen letzten Ausflug des Hechtfischens auf 800m Höhe.
Eine sehr gute Entscheidung, wie Andrej nach kurzer Zeit mit einem tollen (seinem größten) Hecht bewies.

Ein toller Abschluß des Hechtfischens in einmaliger Atmosphäre!










Für mich selbst war es in der kommenden Nacht wieder einmal unmöglich zu schlafen. Zu viele der vorangegangenen herrlichen Erlebnisse streiften durch meine Gedanken, und so entschied ich mich für das Aussetzen des Schlafens und stellte erneut den Bachforellen und Äschen der Glomma nach.
Erneut konnte ich einige herrliche Exemplare überlisten.






Der letzte Morgen zog mich zusammen mit einem "alten Bekannten" aus Berlin - Thomas Lost, zum Werfen auf die Wiese. Thomas war ebenfalls hier an der Glomma unterwegs, und wir ließen es uns nicht nehmen, unsere Leidenschaft für das Fliegenwerfen zu teilen und etwas darüber zu fachsimpeln...

Zusammen mit Andrej und Wolf entschieden wir uns für das Trockenfliegenfischen an unserem letzten Tag an der Glomma.
Und tatsächlich genau an diesem Tag schlüpften sehr viele Köcherfliegen und sorgten so für einen perfekten Abschlusstag im Zeichen der Trockenfliege!











Etliche Doppeldrills von teils sehr starken Äschen und sogar zum Abschluß noch der Fang einer weiteren schönen Bachforelle markierten diesen letzten Tag unserer Reise.

Wir waren uns einig:
Besser hätte eine Reise des Fliegenfischens nicht laufen können.
Grandiose Natur, herrliche Fische verschiedener Arten gefangen auf die verschiedensten Techniken und eine tolle Gemeinschaft waren die lange Anreise mehr als wert gewesen!!!


Bernd Ziesche

>>zurück
>>Home
>>Kontakt