Erlebnisbericht
"Fliegenfischen auf Meerforelle - Gotland im April 2016"
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Sehr
viele Meerforellenangler hoffen Jahr für Jahr auf ein mildes Frühjahr
und die damit vermeintlich einhergehende gute Frühjahresfischerei auf
Meerforellen an der Küste. Ich hingegen hoffe zumeist auf einen harten
Winter! Meiner Erfahrung nach fressen die Meerforellen in einem sehr
kalten Winter sehr wenig. Dadurch entsteht ein wachsender Nachholbedarf
in der Ernährung. Ebenfalls suchen die Meerforellen zunehmend tiefere
Wasserschichten auf, um dem eiskalten Uferwasser zu entgehen. In jenen
Tiefen erreicht die Meerforellen kaum Sonnenlicht. Wenig Nahrung und
wenig Sonnenlicht über einen langen harten Winter führen in dem zumeist
deutlichen Temperaturanstieg im April zu einer 2 wöchigen Phase
grandioser Fischerei auf Meerforellen, bei der fast überall sehr viele
Meerforellen in bester Beißlaune das flache, sonnige Uferwasser
aufsuchen. Diese kurze Traumfischerei ist entsprechend nur durch Glück
oder sehr zeitnahe Planung zu treffen. Der sehr milde Winter in diesem
Frühjahr ließ mich hingegen eine eher moderate Küstenfischerei
erwarten. Tatsächlich erhielt ich etliche Emails mit sehr geringen bis
vielfach keinen Fangmeldungen. Auch von der Insel Gotland in Schweden
erreichten mich bereits vor Reisebeginn einige Berichte von einer
vergleichsweise wenig erfolgreichen Küstenfischerei. Allerdings wurde
von einigen wenigen großen Meerforellen neben ansonsten (für Gotland)
überwiegend sehr kleinen Meerforellen berichtet. Entsprechend
hofften wir auf eine tolle Zeit mit einigen kleineren bis mittleren
Meerforellen und vielleicht sogar einem erneuten Traumfisch in unserer
Mitte. Denn der Fang einer Traumforelle ist auf Gotland immer möglich!
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Meine
über viele Jahre gemachte Beobachtung der geringeren Aprilfänge nach
einem milden Winter bestätigte sich erneut, und so trafen wir fast
keinen Küstenangler, der von Meerforellen-Fängen berichtete. Auch wir
mußten hart für jede Meerforelle kämpfen. Einige unvergeßliche Momente
einer allerersten Meerforelle mit der Fliegenrute konnten wir
erfolgreich gemeinsam erleben. Durch das vergleichsweise vorsichtige
Beißverhalten war es nicht einfach, die Meerforellen gut zu haken.
Tatsächlich verloren wir mehrere gute Meerforellen kurz nach dem Anbiß.
Erstaunlich war die in diesem Frühjahr sehr niedrige Durchschnittsgröße
der Meerforellen auf Gotland. Meerforellen mit 40-45cm sahen wir die
Jahre zuvor fast gar nicht. Hingegen die Fänge der erheblich größeren
Meerforellen, welche vom Laichen zurück im Küstenbereich waren, blieben
diesmal fast gänzlich aus. Diese Fraktion der Meerforellen hatte sich
bereits weit verteilt. Auch
die sonst üblichen Schwärme an Meerforellen waren fast nicht zu finden.
Insgesamt erlebten wir wieder einmal eine tolle Zeit mit einem sehr
geringen Befischungsdruck auf Gotland. Am letzten Tag konnte ich selbst
tatsächlich noch einen richtigen Traumfisch mit 4,3Kg in Topkondition
(einen Heringsfresser) erfolgreich überlisten. Diese große Meerforelle
konnte ich zuvor an der Oberfläche ausmachen. Sie zum Nehmen meiner
Fliege zu überreden, war sehr schwierig. Ich wechselte 4 Mal meine
Strategie, bevor sie (sehr zaghaft) meinen >>Samsökiller nahm.
Ich bedanke mich sehr bei Euch allen für eine großartige, gemeinsame
Zeit!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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