Erlebnisbericht
"Einstieg in das Fliegenfischen - Meerforellenküste im September"
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Viele
der heute angebotenen Wurfkurse gliedern sich auf zum Beispiel einen
2-Tage-Einsteigerkurs und zusätzlich auf einen
2-Tage-Fortgeschrittenenkurs. Die Kursinhalte sind bei solchen
Angeboten zumeist statisch, also fest vorgeplant. Ich selbst
halte wenig davon, einen statischen Kursinhalt anzubieten. Vielmehr
passe ich mein Angebot stets flexibel an den jeweiligen Bedarf an.
Als ich gegen Ende August einen Anruf erhielt, inwieweit man das
Fliegenfischen auch spontan an einem Tag erlernen könne, zögerte ich
nicht und fuhr zusammen mit Ernst, Johannes und deren beiden Söhnen
Valentine und Jonatan an die Küste. Wir reisten zum Abend hin an und
nutzen diesen für einen kleinen Einstieg in das Fliegenbinden. Jeder
hatte am nächsten Morgen seine erste selbstgebundene Fliege in der Hand.
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Doch
zunächst führte uns der Weg auf die reine Wiese. Vorkenntnisse im
Fliegenfischen bestanden absolut keine. Alle vier Einsteiger hatten
soeben das erste Mal eine Fliegenrute in die Hand bekommen. Nach gut 3
Stunden war jeder in der Lage, eine solide Wurfweite von ca. 20m Schnur
sauber und gestreckt mit Hilfe der Doppelzugtechnik abzulegen.
Nun ging es ins Wasser. Die nächsten 2 Stunden brachten wie erwartet
einige Schwierigkeiten bei dem oft großen Schritt der Umstellung von
der Wiese ins Wasser mit sich, und so legten wir zum Mobilisieren
weiterer Kräfte und zusätzlicher Konzentration eine Mittagspause ein.
Nach der Mittagspause erlaubte ich mir einen kleinen Scherz, welcher
allerdings durchaus auf einer gewissen Vorahnung basierte!
"Jetzt fahren wir dort hin, wo die großen Meerforellen sind!"
Mit diesem Satz läutete ich die zweite Runde Richtung Küste ein.
Natürlich wollte mir niemand der Anwesenden so Recht glauben, zumal das
Fangen von Meerforellen auch nicht das primäre Ziel als vielmehr eine
kleine - aufgrund der fehlenden Vorkenntnisse eher unwahrscheinliche,
Möglichkeit für das besondere I-Tüpfelchen unseres Tages war.
Allerdings sollte ich dennoch Recht behalten, und bereits nach einer
kurzen Weile konnte ich eine erste schöne Meerforelle erfolgreich
zurücksetzen. Die Meerforellen waren also gefunden!
Was nun folgte war zweifelsohne eine echte Sternstunde der
Küstenangelei, wie man sie eher selten erlebt.
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An
der gleichen Stelle, an der ich zuvor meine Meerforelle zurücksetzte,
konnte Ernst ebenfalls eine herrliche Meerforelle haken, und mit etwas
Hilfe auch tatsächlich erfolgreich landen. Ein herrliches Exemplar mit
56cm - was für ein Start ins Fliegenfischen!
Nur wenig später war es Jonatan, der nach einem spannenden ersten Drill
mit der Fliegenrute, seine erste Meerforelle mit 57cm erfolgreich
landen konnte!
Und auch Valentine konnte PARALLEL zu Jonatan seine erste Meerforelle
erfolgreich landen.
Binnen der nächsten 2 Stunden konnten wir insgesamt 13 Meerforellen
sicher landen, wobei wir die meisten der Fische wieder zurücksetzten.
Zusätzlich fingen wir mehrere Hornhechte.
Den Schlußpunkt setzte erneut Jonatan mit dem Fang einer herrlich
feisten Meerforelle von 59cm!
Ein echter Ausnahmetag - keine Frage!
Gefangen haben wir unsere Meerforellen übrigens mit mit den zuvor
selbst gebundenen Fliegen. Dies war natürlich ein weiteres Highlight.
Fliegenbinden, Fliegenwerfen, die richtige Taktik am Wasser und
schließlich sogar noch erfolgreich FANGEN - was könnte man sich für
einen kurzen Einstieg mehr wünschen!? - darüber waren wir uns alle
einig... Nichts!
Bevor es an die Heimreise ging, gab es noch eine kleine Stärkung und
einige Fachsimpelei in der untergehenden Sonne direkt am Wasser.
Unvergeßliche Momente lagen hinter uns. Wie besonders der
zurückliegende Tag war, dürfte zu jener Zeit in erster Linie mir selbst
klar gewesen sein.
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Und
so blieb noch eine gute und eine schlechte Nachricht zum Abschluß des
Tages:
Die Gute: "Wir haben einen perfekten Tag des Fliegenfischens erlebt!"
Die Schlechte: "Einen derartigen Fangtag werdet Ihr realistisch
betrachtet vermutlich lange nicht wieder erleben."
Mir selbst zeigte jener Tag wieder einmal, dass man sich nie auf eine
Technik und auf bestimmte Abläufe festlegen sollte.
"Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!"
Natürlich kann man nicht immer so extrem gut fangen. Doch in ein oder
zwei Tagen kann man bereits sehr viel lernen und dies in der Folge für
sich nutzen.
In diesem Sinne bedanke ich mich für den gemeinsamen Ausflug und
wünsche Euch noch viele tolle Stunden am Wasser.
Mit der Leidenschaft Fliegenfischen infiziert seid Ihr nun - dies war
unübersehbar.
Toll, dass ich hierzu beitragen konnte.
Bernd Ziesche
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