Erlebnisbericht "Einstieg ins Fliegenfischen 2014"
Viele - meiner Erfahrung nach mehr als 90 Prozent aller - Einsteiger und Einsteigerinnen in das Fliegenfischen haben zuvor bereits einmal (oder auch länger) geangelt. Neu ist für viele also zunächst das Fliegenwerfen und ggf. auch das Fliegenbinden. Nicht neu hingegen ist der Umgang  mit dem Fisch am Ende der Schnur. Ebenso wie das Fliegenwerfen bedarf natürlich auch der möglichst gute Umgang mit dem Fisch einer Menge zuvor gesammelter Erfahrungen. Interessanterweise vergessen manch alte Hasen unter uns Fliegenfischern dies gerne einmal, wenn sie die Nase über das Fliegenfischen in Forellenseen, in welchen der Fischbestand zumeist nicht natürlichen Ursprunges ist - es sich also um eingesetzte Fische handelt, rümpfen. Leider scheint das Fliegenfischen bzw. das Angeln in den meisten deutschen Forellenseen einige Angler gewissermaßen zu polarisieren. Ich selbst kann dies nicht verstehen. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind etliche sehr bekannte Fliegenfischer, die es geradezu lieben in den Stillwatern (wie die entsprechenden Seen im Englischen genannt werden) auf heikle Forellen zu fischen. Heikel?
Ja, manch Forelle hat aufgrund eines deutlichen Befischungsdruckes unlängst gelernt, zwischen künstlicher Fliege und echter Nahrung zu differenzieren. Ganz gleich, ob der Fischbestand nun (wie in einigen sehr wenigen Stillwatern) natürlichen Ursprunges oder eben frisch besetzt worden ist: Jeder Angler kann sein bevorzugtes Gewässer selbst wählen. Ein Forellensee mit einem zahlenmäßig guten Fischbestand bietet in jedem Fall eine gute Erfahrungsplattform, um den möglichst guten Umgang mit den gefangenen Fischen schnell zu erlernen.














Ich empfinde dies als eine von vielen (guten) Möglichkeiten, um einen zeitnahen Einstieg in das Fliegenfischen finden zu können. Und ich habe nicht vergessen, dass es eine lange Zeit brauchte, um meine Fliege sauber präsentieren und im Falle des Anbisses meinen Haken erfolgreich setzen zu können. Hinzu kam alles weitere bis zur Landung oder ggf. dem Zurücksetzen des gefangenen Fisches. Oh, und ich verrate auch gerne, dass ich mich längst nicht nur (aber ganz besonders) über den Fang jener Seeforelle auf einem der obigen Bilder freute. Diese Seeforelle war sehr klein besetzt worden, und als sie meine Fliege nahm, war diese Forelle vermutlich lange Zeit sogar unberührt. Aber wie auch immer, auch das Überlisten eines Saiblings auf Sicht in einem kleineren Wasser bereitet mir nach wir vor von Zeit zu Zeit Freude und läßt mich manch strategischen Gedanken auf meine sonstige Fliegenfischerei übertragen! Diesen Sommer hatte ich viel Freude beim Befischen verschiedener Gewässer in Schleswig-Holstein zusammen mit Marina. Wir fischten auf Regenbogenforellen, Bachforellen, Saiblinge, Seeforellen, Zander, Barsche, Rapfen und Hechte.
Der Moment für Marinas erste Meerforelle liegt noch vor uns. Ein besonderer Moment - wie auch der ihres ersten selbst geangelten Fisches, einer besetzten Bachforelle. Ob die Meerforelle nun besetzt worden sein wird oder nicht, wer könnte das schon vorher (oder überhaupt) sagen. Denn auch die Ostsee (und dieser Fangort ist vorhersehbar) ist ein Besatzgewässer. Eines der größten - und wie  ich finde schönsten - zweifelsohne.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche

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