Wie
dicht mußte man seine Fliege (oder Spinnköder) an dem Zander
platzieren, damit der Zander
zur Fliege kam? Dies fragte ich eine Reihe von internationalen
Pelagic-Experten. Beim pelagischen Angeln wurden die Zander per
Fishfinder gesucht, und auf dem Bildschirm Köder und Zander beobachtet.
So wurden viele Erkenntnisse gewonnen. Die meisten Experten berichteten
mir, dass sie den Köder zwischen 10 und 120cm an den Zander bringen
mußten, bevor er reagierte. Diese Erfahrung konnte ich nicht teilen! Zu
oft stellte ich fest, dass Zander aus mehreren Metern zur Fliege kamen
und ich mit einsetzender Beißzeit binnen 5 quer verteilten Würfen 4
Zander fing. Genau hier lag auch der Unterschied. Beim pelagischen
Angeln wurde die meiste Zeit außerhalb der Beißzeit (von oft nur 20
Minuten am Tag) auf die Zander geangelt. In dieser Zeit war es mit dem
schnell vorbei ziehenden Streamer fast unmöglich, gute Fangerfolge zu
erzielen. Hier galt es, eine andere Strategie mit mehr
Verweilzeit am und Nähe zum Zander zu wählen. Zur Beisszeit aber,
deutete alles
darauf hin, dass die Zander meine Fliegen bereits aus solider Distanz
wahrnehmen konnten, diese unmittelbar anschwammen und attackierten.
Zusätzlich fragte ich die Zander-Experten nach Doppelfängen. Die
Antworten waren übereinstimmend, und auch ich konnte nur bestätigen: Im
Vergleich zum Hecht waren Doppelfänge sehr selten! Ebenso kam es nach
einem Fehlbiß (anders als beim Fliegenfischen auf Hechte) äußerst
selten zum erneuten Anbiß des selben Zanders. Insgesamt fing ich von
Januar bis März über 100 Zander beim Fliegenfischen, und konnte dem
Verbandsbiologen die Größenverteilung unseren Bestandes somit gut
belegen.
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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