Erlebnisbericht
"Fliegenfischen auf Rapfen - 2017 - Teil 1"
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Nach
einer ausgiebigen Recherche über sämtliche europäische Hitlisten für
Rapfen, sowie vielen Gesprächen mit Biologen, die sich mit dem Rapfen
beschäftigt hatten, kam ich zu folgender Übersicht:
Kleine Rapfen = bis 50cm, mittlere Rapfen = 50 bis 70cm, große Rapfen =
größer 70cm und über 80cm = Rekordfische. Die 90cm wurden höchst selten
überschritten, und die Metermarke wurde meines Wissens noch nie mit
einem Rapfen gebrochen. In den letzten Jahren lernte ich sehr viel über
das Fliegenfischen auf Rapfen und fing eine große Zahl Rapfen mit den
verschiedensten Techniken und Rapfen-Fliegen. Beim Vergleich vom
Fliegenfischen mit dem Spinnfischen, welchen mir insbesondere mein
Freund Hansi als sehr versierter Spinnfischer (und Fliegenfischer)
ermöglichte, bedeutete das Fliegenfischen oft einen deutlich höheren
Aufwand. Mit der Spinnrute und den modernen Stationärrollen war es
erheblich einfacher, die gängigen Kunstköder für Rapfen in sehr hoher
Geschwindigkeit zu führen und mit entsprechend gewichtigen
Rapfen-Ködern zusätzlich in starker Strömung schnell runter zu kommen.
Mit der Fliegenrute galt es hier zunächst, die optimalen Einholmethoden
zu erarbeiten, und diese mit den passenden Sinkschnüren und Fliegen zu
kombinieren. Der größte Vorteil bei den Ködern für das Spinnfischen war
die hohe Eigenbewegung der Köder, wie sie z.B. Spinner ermöglichten.
Dem hohen Rotationsdruck von Mepps-Spinnern konnten viele starke Rapfen
nicht widerstehen. Oft war es die Kombination mit mittlerer
Einholgeschwindigkeit, welche den Köder länger über dem (oder am)
Rapfen hielt. Beim Fliegenfischen konnte ich die meisten Rapfen (so
auch meinen bisherigen Rekord-Rapfen mit 70+cm) ebenfalls dadurch
überlisten, dass ich eine Fliege mit einem Plättchen (oder kleinen
Trichter) vor dem Fliegen-Kopf entwickelte, und diese Fliege mit sehr
kurzen aber äußerst schnellen Strips in eine rasante Bewegung bei gar
nicht so hoher Gesamtgeschwindigkeit versetzte.
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Beim
Fischen dieser Methode empfiehlt es sich, primär auf raubende
Rapfen oder zumindest zur Primetime zu fischen. Sonst melden sich
schnell die Hand- und Ellenbogengelenke mit Überbeanspruchung. In
diesem
Spätsommer befischten wir die Rapfen in den Gewässern Stör, Elbe (und
einigen kleinen Vorflutern) und Rhein mit teilweise sehr gutem
Fangerfolg.
Mein persönlicher Traum war ein Rapfen von über 80cm - für mich eine
Motivation, die mich immer wieder nach noch besseren Strategien für das
Fliegenfischen auf Rapfen suchen ließ. Denn gereade die großen Rapfen
waren alles
andere als leicht zu überlisten. Nach wie vor war das Fliegenfischen
auf Rapfen vergleichsweise sehr unpopulär und entsprechend ließen sich
fast keine detaillierten Informationen hierzu im Internet und in den
Fachzeitschriften finden. Auffällig waren die typischen Bilder von
Rapfen, die mit der Hecht-Fliege hinterm Stahlvorfach gefangen wurden,
wie auch die Bilder von Rapfen auf Meerforellen-Fliegen an der
Zweihandrute. Natürlich waren mir auch bereits solche Zufallsfänge beim
Hecht-, Zander- und Meerforellenfischen passiert. Hingegen zum
gezielten Fliegenfischen auf Rapfen empfehle ich die Einhandrute mit
passenden Fliegenschnüren in der Schnurklasse 6 bis 8. Neben einer
schwimmenden Fliegenschnur ist eine deutlich sinkende Fliegenschnur
sehr empfehlenswert. Gerade in sehr starker Strömung, welche die Rapfen
lieben, kann die Sinkschnur je nach Situation eine deutlich bessere
Wahl sein. Vielleicht konnte ich den einen oder anderen von Euch
motivieren, es einmal mit der Fliege auf Rapfen zu versuchen!? Ich
wünsche Euch den typisch starken Anbiß eines guten Rapfens und bleibe
selbst dran an meinem Traum vom 80+cm Rapfen!
Herzlich Euer
Bernd Ziesche
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